Am Vorabend des 141. Deutschen Chirurgenkongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) wurde Prof. Dr. med. Hans J. Schlitt, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), mit dem Rudolf-Zenker-Preis ausgezeichnet. Er erhält den Preis für seine Verdienste um die chirurgische Onkologie und die Transplantationschirurgie. Stillstand ist in allen medizinischen Disziplinen unerwünscht: Gerade der wissenschaftliche Fortschritt ist es, der maßgeblichen Anteil an einem positiven Krankheitsverlauf für Patienten hat. Hans J. Schlitt sei seit vielen Jahren federführend in der medizinisch-technischen Weiterentwicklung der chirurgischen Onkologie und Transplantationschirurgie. So konnte er etwa vor 15 Jahren erstmals eine neue Technik der Leberresektion durchführen, bei der ein eigentlich zu kleiner Leberteil ausreicht, um einen sehr großen, tumorbefallenen Teil der Leber resezieren zu können. Die „In-situ-Split-“ oder „ALPPS-Technik“, die in Regensburg entwickelt wurde, wird inzwischen weltweit angewandt. Im Bereich der Lebertransplantation hat er innovative Ansätze entwickelt wie etwa die auxiliäre Transplantation, die in bestimmten Fällen bei akutem Leberversagen oder Stoffwechselerkrankungen sinnvoll ist. Dabei wird ein Teil der kranken Leber belassen und ein Teil einer gesunden Spenderleber transplantiert. Sobald sich der eigene Leberteil wieder erholt hat, können dann die immunsuppressiven Medikamente, die ansonsten lebenslang notwendig wären, wieder abgesetzt werden. Weiterhin sei die Chirurgische Klinik des UKR federführend in der Behandlung akuter Thrombosen der Pfortader und Mesenterialvenen. Es sei eine große Ehre, mit dem Rudolf-Zenker-Preis ausgezeichnet worden zu sein und eine Bestätigung für sich und sein gesamtes Team, freut sich Schlitt über die Auszeichnung.