Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) verleiht während ihres diesjährigen Kongresses, der vom 10. bis 13. Oktober 2024 in Berlin stattfindet, ihren beiden langjährigen Mitgliedern Prof. Dr. med. Herbert Kaufmann (Gießen) und Prof. Dr. med. Ioannis G. Pallikaris (Herakleion) für ihre besonderen Verdienste in der Augenheilkunde die Ehrenmitgliedschaft der DOG.
Herbert Kaufmann trat 1978 als Direktor der Augenklinik für Schielbehandlung und Neuroophthalmologie des Universitätsklinikums Gießen die Nachfolge von Curt Cüppers an. Über 28 Jahre prägte er mit unermüdlichem Engagement und visionärem Denken die Arbeit der Gießener Klinik, davon 6 Jahre auch die gesamte Universitätsaugenklinik. Sein Wirken baute auf den traditionsreichen wissenschaftlichen und klinischen Leistungen seines Vorgängers auf und setzte neue Maßstäbe in der Behandlung von Schielerkrankungen, Augenmuskelparesen und Nystagmus, so Prof. Dr. G. Auffarth in seiner Laudatio. Durch seine aktive Teilnahme an nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien, Kommissionen und Fachgesellschaften stärkte er die Fachbereiche Strabologie und Neuroophthalmologie in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Er veröffentlichte weit über 300 Publikationen, einschließlich des als Standardwerk anerkannten Fachbuchs „Strabismus“. Neben seiner universitären Tätigkeit engagierte sich H. Kaufmann über 20 Jahre als Hessischer Landesarzt für sehbehinderte und blinde Menschen. Im März 2007 wurde er emeritiert. „Sein Erbe und seine Beiträge zur Augenheilkunde leben weiter“, so G. Auffarth abschließend.
Ioannis G. Pallikaris begann sein Medizinstudium an der Universität Thessaloniki (Griechenland). Seine akademische und berufliche Laufbahn führte ihn nach Zürich, München und Wien. 1986 übernahm er die Leitung der Augenklinik im Krankenhaus von Chania (Kreta) und wurde 1988 zum außerordentlichen Professor für Augenheilkunde an der Universität Kreta ernannt. Seit 1989 leitet er das „Vardinoyannion Eye Institute“. Wie G. Auffarth in seiner Laudatio schilderte, hat I.G. Pallikaris als Vater der LASIK und Mitentwickler der Epi-LASIK sowie der Ray-Tracing-Technologie bahnbrechende Innovationen in der refraktiven Chirurgie angestoßen. Die mehr als 235 Artikel in internationalen Fachzeitschriften und über 20 Patente in der Optik und Ophthalmologie zeugen von seinem enormen Einfluss. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde I.G. Pallikaris mit über 15 internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter der Barraquer Award der American Academy of Ophthalmology, der Charles D. Kelman Innovator’s Award“der American Society of Cataract and Refractive Surgeons sowie die Binkhorst Medal der European Society of Cataract and Refractive Surgeons.