Während der Vollversammlung der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) am 10. Mai 2024 in Schladming wurde Dr. Gabriela Seher zur neuen Präsidentin der Gesellschaft gewählt. Sie übernimmt das Amt von Dr. Katharina Krepler, die diese Position für zwei Jahre innehatte.
G. Seher studierte von 1987 bis 1993 Humanmedizin an der medizinische Fakultät Wien, an der sie auch promovierte. Von 1995 bis 2001 war sie als Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie am AKG Wien tätig. Die in Wien niedergelassene Fachärztin ist sehr engagiert, so ist sie beispielsweise seit dem Jahr 2022 Fachgruppenobfrau der Wiener Fachgruppe für Augenheilkunde und Optometrie der Ärztekammer Wien und Referentin des Gutachterreferates der Ärztekammer für Wien, seit dem Jahr 2018 Obfrau der Kontaktlinsen anpassenden Augenärzte Österreichs und stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Refraktion und Optometrie der ÖOG. In den Jahren zuvor war sie unter anderem als stellvertretende Referentin des Gutachterreferates der Ärztekammer Wien und als Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer tätig.
Während ihrer zweijährigen Amtszeit möchte sie insbesondere den niedergelassenen Bereich in Österreich stärken, in dem aktuell etwa die Hälfte aller Augenärzte tätig ist. „Die ÖOG unterstützt uns Augenfachärzte seit 70 Jahren stetig mit wissenschaftlicher Expertise, Fortbildungsangeboten und öffentlicher Präsenz. Das möchte ich in den folgenden beiden Jahren fortführen und ausbauen“, so G. Seher. Bei der zunehmenden Konkurrenz aus dem wirtschaftlichen Bereich und den teilweise realitätsfernen gesundheitspolitischen Entscheidungen bestehe die Gefahr, dass nicht das Patientenwohl, sondern die Kostenoptimierung im Vordergrund stehe. Hier müsse im Sinne der Patienten dagegengehalten werden, so die neue Präsidentin weiter: „Wenn Ordinationen von einer Kette übernommen werden, ist zu erwarten, dass die Betreuung von chronisch Erkrankten dem Profitdenken zum Opfer fällt. Das bedeutet für die Patientinnen und Patienten weitere Wege, Ärger sowie zusätzliche Kosten und Belastungen für die Spitäler.“ Es ist ihr zudem ein großes Anliegen, die Rahmenbedingungen für die jungen Kollegen so zu gestalten, dass der Beruf weiterhin attraktiv bleibt.