Jörg Lindenmann leitet als Nachfolger von Freyja-Maria Smolle-Jüttner die Thoraxchirurgie an der Med Uni Graz

J. Lindenmann © Med Uni Graz

Zu Anfang Oktober 2024 wurde Prof. Dr. Jörg Lindenmann (47) für das Fach Thoraxchirurgie an die Medizinische Universität Graz berufen und mit der Leitung der Klinischen Abteilung für Thorax- und Hyperbare Chirurgie betraut. Er ist Nachfolger seiner langjährigen Chefin Prof. Dr. Freyja-Maria Smolle-Jüttner (66), die weiterhin Präsidentin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft ist. Lindenmann wurde in Graz geboren und entschied sich nach dem Studium in seiner Vaterstadt, die Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie und für Thoraxchirurgie an der Universitätsklinik für Chirurgie in Graz zu absolvieren. Ab 2013 war er an der Klinischen Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie als zweiter und ab 2017 als erster stellvertretender Abteilungsleiter tätig. Von 2020 bis 2021 war er auch leitender Oberarzt der interdisziplinären chirurgischen Intensivüberwachungsstation der Universitätsklinik. Jörg Lindenmann absolvierte verschiedene Zusatzausbildungen, wie etwa den European Trauma Course, zum Arbeitsmediziner oder zur Führungskraft im Gesundheitssystem. Er habilitierte sich 2011 in Graz im Fach Chirurgie unter besonderer Berücksichtigung der Thoraxchirurgie. Er verbrachte Forschungsaufenthalte an den Universitäten Coimbra in Portugal, Maribor in Slowenien und in den USA am Roswell Park Cancer Institute in Buffalo, NY. 2016 wurde er zum Assoziierten Professor ernannt. Lindenmann hat mehrere Auszeichnungen erhalten, so den Wolfgang-Denk-Preis und den Georg-Salzer-Preis der Österreichischen Thoraxchirurgen. Seit 2023 ist er aktives Mitglied im Facharzt-Prüfungsausschuss Thoraxchirurgie. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf thoraxchirurgischer Onkologie und hyperbarer Medizin, was auch seinen klinischen Schwerpunkten entspricht. In der Anfangsphase seiner onkologisch-chirurgischen Arbeit widmete er sich der Photodynamischen Therapie zur Bekämpfung verschiedener maligner Tumoren. In der thoraxchirurgischen Onkologie konzentriert er sich auch auf das komplexe Zusammenspiel zwischen dem Immunsystem und dem Krebswachstum. Die enge interdisziplinäre Verzahnung von klinischer Praxis und Grundlagenforschung ist ihm unverzichtbar. Besonders wichtig ist ihm der zunehmende Einsatz translationaler Forschungsprojekte. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Hyperbare Oxygenierung, in Österreich einzigartig, da die man in Graz über die einzige Druckkammer im Land verfügt. Schon lange ist Lindenmann die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein wichtiges Anliegen, weshalb er sich seit 2014 aktiv am International Student Congress der Med Uni Graz beteiligt. Er will dieses internationale Format weiter unterstützen.