Noch im Laufe des Jahres sollen die ersten medizinischen Anwendungen in der Telematik-Infrastruktur bereitstehen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat daher in einem Video auf KV-On zusammengefasst, was die Ärzte in der nächsten Zeit für die Anbindung an die Telematik-Infrastruktur benötigen.
Aktuell wird mittels Konnektor lediglich das Versichertenstammdatenmanagement durchgeführt. Um für das Notfalldatenmanagement und den elektronischen Medikationsplan gerüstet zu sein – beide Anwendungen sollen noch im Laufe des Jahres starten –, wird zunächst ein Softwareupdate des vorhandenen Konnektors nötig. Mit dem Update, das je nach Hersteller ab Juli oder August 2020 zur Verfügung stehen soll, wird der Konnektor zum sogenannten „E-Health-Konnektor“. Dieser ermöglicht eine Verschlüsselung der medizinischen Daten. Um die verschlüsselten Daten sicher auch an Kollegen (beispielsweise mittels elektronischem Arztbrief) und an Patienten (beispielsweise als Medikationsplan) weiterleiten zu können, wird ein Dienst für Kommunikation in der Medizin (KIM) notwendig. Der Kommunikationsdienst wird durch mehrere Anbieter ab Mitte August 2020 zur Verfügung stehen. Für die Signatur ist zudem ein elektronischer Heilberufeausweis vorgeschrieben. Diese Anwendungen und Komponenten sind ebenfalls Voraussetzung, um die ab dem Jahr 2021 verpflichtende elektronische Übermittlung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen an die Krankenkassen durchzuführen.
Die KBV rät bei der Wahl der Anbieter auf die Kosten zu achten und sich an der Finanzierungsvereinbarung für die TI zu orientieren, die die KBV mit den Krankenkassen abgeschlossen hat. In der Vereinbarung sind alle Pauschalen aufgeführt, die Ärzte für die Ausstattung und den laufenden Betrieb erhalten. So haben sie Anspruch auf die Erstattung der Kosten ab dem Zeitpunkt, zu dem sie die benötigten Komponenten vorhalten und anwenden können.
Das Video mit allen Empfehlungen kann auf der Internetseite der KBV angesehen werden:
www.kbv.de/html/35585.php