Aktuelle MDK-Statistik zu Behandlungsfehlern in Kliniken und Praxen erschienen

Immer wieder kommt es in Krankenhäusern und Arztpraxen zu Behandlungsfehlern, wie aus der Begutachtungsstatistik des Medizinischen Dienstes (MDK) auch für das Jahr 2020 hervorgeht. Im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse ist der MDK 14.042 Vorwürfen von Behandlungsfehlern nachgegangen und hat geprüft, ob die Behandlung nach dem anerkannten medizinischen Standard sowie in aller Sorgfalt durchgeführt wurde. Danach wurde in 4.099 Fällen ein Fehler bestätigt, in 3.550 Fällen ein Fehler mit Schaden und in 2.826 Fällen war der Fehler Ursache des Schadens. Davon betroffen seien die unterschiedlichsten Behandlungen, heißt es in einer Pressemitteilung des MDK – sie reichen von Knie- und Hüftgelenksimplantationen über Zahnentfernungen bis hin zu Knochenbrüchen, Gallensteinbehandlungen oder Kataraktoperationen. Zu den „Never Events“ – schwerwiegende, aber vermeidbare Fehler – gehören zum Beispiel: im Patienten verbliebene Fremdkörper nach einer Operation, Operation/Maßnahme am falschen Körperteil oder das Verwenden eines falschen Implantats bzw. einer falschen Prothese. Knapp 31 % der Vorwürfe (4.337 Fälle) waren in der Orthopädie und Unfallchirurgie angesiedelt, 12 % in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin (1.634 Fälle), 9 % in der Allgemein- und Viszeralchirurgie (1.296 Fälle), weitere 9 % (1.198 Fälle) in der Zahnmedizin, 8 % in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (1.128 Fälle) und 6 % in der Pflege (899 Fälle). 25 % betrafen 29 weitere Fachgebiete (3.550). Um die Patientensicherheit zu erhöhen, sollen „Never Events“ verpflichtend gemeldet und analysiert werden, fordert der MDK. Dazu hat ebenfalls die Weltgesundheitsorganisation aufgerufen.