Mit dem Dr. Gaide-Preis wurde Ende Juni 2024 während der 36. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft in Essen Frau Prof. Dr. rer. nat. Antje Grosche (München) für ihre Arbeit „Validierung der miniFH Genadditionstherapie in human retinalen Organoiden“ geehrt. Die Wissenschaftlerin am Biomedizinischen Centrum München forscht mit ihrem Team an einer neuen Gentherapie mit einer verkürzten Form des Komplementfaktors H (miniFH), die spezifisch in der geschädigten oder gestressten Netzhaut wirkt. Sie reduziert im Tiermodell die bei der geografischen Atrophie bekannte übermäßige Aktivierung des Komplementsystems, ohne dessen physiologische Funktion vollständig zu blockieren. In dem mit dem Dr. Gaide AMD-Forschungspreis ausgezeichneten Projekt soll der im Tiermodell erfolgreich getestete Therapieansatz nun am menschlichen 3D-Netzhautmodell, dem Retina-Organoid, validiert werden, um eine mögliche klinische Erprobung vorzubereiten. Diese Therapie könnte Patienten mit geografischer Atrophie bei einmaliger Anwendung langfristige Vorteile bringen, so die Preisträgerin.
Der Preis wird von der Retinologischen Gesellschaft und der Dr. Gaide-Stiftung für exzellente Forschung auf dem Gebiet der altersabhängigen Makuladegeneration vergeben und ist mit 10.000 Euro ausgelobt. Namensgeber sind die Brettener Eheleute Dr.med. Eugen und Margot Gaide.