Arztpraxen bekommen ab 2022 einen Hygienezuschlag

Alle Haus- und Fachärzte bekommen bei direktem Patientenkontakt ab dem 1. Januar 2022 einen Hygienezuschlag. Das hat der Erweiterte Bewertungsausschuss in der vergangenen Woche gegen die Stimmen der Krankenkassen entschieden, teilt die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit. Wie bereits im Sommer beschlossen, müssen die Krankenkassen für die gestiegenen Hygienekosten – u. a. für Sicherheitsprodukte, Hygieneberatungen sowie Fortbildungen – im kommenden Jahr 98 Millionen Euro bereitstellen. Nun wurde die Verteilung festgelegt: Danach erhalten die Praxen ab Januar 2022 einen Zuschlag von zwei Punkten – sprich rund 22,5 Cent – zu den Grund-, Versicherten und Konsiliarpauschalen. Der für alle Fachgruppen einheitliche Zugschlag entfällt jedoch bei Videokontakte. Über den Hygienezuschuss für spezielle Leistungen, wie z. B. ambulante Operationen, Dialysen und Endoskopien, wird gesonderte verhandelt, da die Hygienekosten hierfür noch deutlich höher liegen. Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung stiegen die Hygienekosten für die Praxen 2018 im Durchschnitt auf 24.287 Euro an.