Zu Silvester sind hierzulande nicht nur Raketen und Böller angesagt, sondern man lässt auch gerne „die Korken knallen“. Beides hat eines gemeinsam: Es kann buchstäblich ins Auge gehen und schwere Verletzungen verursachen. Die Arbeitsgruppe „Feuerwerksverletzung“ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) empfiehlt deshalb, sich beim Feuerwerken zurückzuhalten oder – besser noch – darauf zu verzichten und den Feuerwerkern aus sicherem Abstand zuzusehen, denn über 50% der Verletzungen treffen unbeteiligte Zuschauer und Passanten.
Die American Academy of Ophthalmology (AAO) rät mit ihrer Kampagne „Uncork with Care“, beim Öffnen von Champagner-, Sekt- und anderen Schaumweinflaschen sehr vorsichtig zu sein, denn der Druck in einer 750-ml-Flasche kann etwa dreimal so hoch sein wie in einem Autoreifen. Die Korken können eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h erreichen, bis zu 13 Meter weit geschleudert werden und erreichen die Augen so innerhalb von 0,05 Sekunden. Da sie kleiner sind als der Orbitadurchmesser, bietet die knöcherne Orbita keinen Schutz. Dadurch können die Korken schlimmstenfalls frontal auf den Bulbus treffen und schwere Kontusionen hervorrufen.
Wie man am sichersten eine Sektflasche entkorkt, beschreibt die AAO so:
1. Die Flasche vor dem Öffnen gut kühlen und nicht schütteln. Beides reduziert den Druck in der Flasche – und damit die Geschwindigkeit des Korkens.
2. Die Flasche beim Öffnen in einem 45-Grad-Winkel von sich weg (aber nicht auf andere Menschen!) halten.
3. Den Drahtverschluss vorsichtig entfernen und gleichzeitig auf den darunter liegenden Korken drücken.
4. Sofort ein Handtuch über die Flasche legen.
5. Den Korken vorsichtig im Handtuch drehen, bis er sich löst, und dabei aktiv mit der Hand dagegen drücken.
Und: Lagern Sie die Flasche nicht in der Kühlschranktür, denn dort wird sie bei jedem Öffnen und Schließend der Tür immer wieder durchgerüttelt.
In diesem Sinne: Komme Sie gut und gesund ins neue Jahr und bleiben Sie uns gewogen.