Augenkliniken spielen zentrale Rolle für die Aus- und Weiterbildung des augenärztlichen Nachwuchses

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) weist aktuell darauf hin, wie wichtig die Rolle der Augenkliniken bei der Aus- und Weiterbildung ist. So können angehende Augenärzte in den Kliniken alle notwendigen Kompetenzen – auch Subspezialitäten – entsprechend der neuen Weiterbildungsordnung erwerben. „Die Augenkliniken bilden eine wichtige Säule, wenn es darum geht, Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung die notwendigen Kompetenzen für die Augenheilkunde zu vermitteln“, so Prof. Dr. med. Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG. So suchen einerseits Patienten mit seltenen Erkrankungen die Spezialsprechstunden der Augenkliniken auf, andererseits werden auch viele Patienten mit Volkskrankheiten wie der Katarakt oder dem Glaukom an eine Augenklinik überwiesen. Oftmals ist in diesen Fällen eine aufwändigere Diagnostik notwendig, beispielsweise weil bei ihrer Behandlung Komplikationen aufgetreten sind. „All diese Fälle werden in Augenkliniken mit ihrem Breiten- und Spezialwissen versorgt. Daher ist die Qualität der Ausbildung in Augenkliniken besonders hoch. Dort kann man die gesamte Bandbreite des Faches kennenlernen – von den Volkserkrankungen wie trockenes Auge und Makuladegeneration bis zu sehr speziellen Fällen“, so C. Cursiefen weiter.

KBV stellt Kompetenzerwerb an Augenkliniken in Frage

Die DOG widerspricht mit ihrer Aussage deutlich einer Erklärung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Diese hatte innerhalb eines Konzeptpapieres behauptet, dass – unter anderem als Folge der Ambulantisierung in der Medizin – ein erheblicher Teil der Behandlungskompetenz in den Augenkliniken nicht mehr vermittelt werden könne. „Diese Aussage ist schlichtweg falsch“, so. C. Cursiefen. Gemäß einer Umfrage unter den größten Augenkliniken Deutschland erfolgen durchschnittlich 92% der Behandlungen ambulant und lediglich 8% stationär.  „Damit ist klar, dass Augenklinken heute einen großen Teil der ambulanten Versorgung von Augenpatientinnen und -patienten mittragen. Wenn es uns mit der qualitativ guten Ausbildung der nächsten Augenärztegeneration ernst ist, müssen die Augenkliniken auch in Zukunft eine tragende Säule in der Weiterbildung sein“, betont der Generalsekretär der DOG. Behandlungskompetenzen können aus Sicht der DOG genau dort erworben werden, wo ein entsprechendes Patientenaufkommen ist. „Deshalb halten wir als Fachgesellschaft die Weiterbildung an Augenkliniken für so wichtig. Diese kann auch im Rahmen einer Verbundweiterbildung von Augenkliniken mit Vertragsarztpraxen und medizinischen Versorgungszentren erfolgen“, so C. Cursiefen abschließend.