Autoimmunkrankheit Neuromyelitis optica: Therapie bei Kinderwunsch

Die Autoimmunkrankheit Neuromyelitis optica oder genauer Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) ist selten. Die Krankheit verläuft schubförmig und schädigt das Rückenmark, das Gehirn oder den Sehnerv. Fast 80% der Patienten sind Frauen, über die Hälfte sind bei Ausbruch der Krankheit jünger als 40 Jahre. Patientinnen mit Kinderwunsch sehen sich verschiedenen Schwierigkeiten gegenüber. Denn eine Schwangerschaft kann den Krankheitsverlauf der NMOSD verschlechtern und vermehrt Krankheitsschübe hervorrufen. Zudem ist das Risiko von Fehlgeburten erhöht und Medikamente, die gegen NMOSD eingesetzt werden, können das ungeborene Kind schädigen.

Krankheitsschübe verhindern und Schädigung des ungeborenen Kindes verhindern

Unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Hellwig von der Neurologie der Ruhr-Universität Bochum hat ein Team von internationalen Experten Studien zu unterschiedlichen Wirkstoffen und ihren Auswirkungen in Schwangerschaft und Stillzeit vorgenommen. Ziel war es die Medikamente zu benennen, die Krankheitsschübe verhindern, ohne jedoch dem Kind zu schaden. Entsprechend der Studie scheinen Azathioprine, Rituximab, Eculizumab und Glukokortikoide scheinen in der Schwangerschaft und Stillzeit relativ sicher zu sein. Dennoch müssten Patientinnen sorgfältig über Nutzen und Risiken einer NMOSD-Therapie aufgeklärt werden.

Die vollständige Studie kann nachgelesen werden unter: https://www.nature.com/articles/s41582-020-0313-y