Bayer: Phase-III-Studie mit Aflibercept zur Vermeidung der Frühgeborenenretinopathie

Bayer startet aktuell die Phase-III-Studie mit Aflibercept (EYLEA®) zur Vermeidung der Frühgeborenenretinopathie (ROP). Die Studie untersucht die Wirksamkeit, die Sicherheit und die Verträglichkeit von intravitreal verabreichtem Aflibercept für die Behandlung von ROP an etwa 100 Frühgeborenen in 34 Ländern. Die Frühgeborenen werden randomisiert und erhalten entweder Aflibercept oder eine Laser-Photokoagulation.

Entwickeln sich bei Frühgeborenen die Blutgefäße, die die Netzhaut versorgen, unvollständig oder fehlerhaft, so können sie Traktionen auf die Netzhaut ausüben. Dies kann zu Netzhautablösung und Narbenbildung führen und eine dauerhafte Sehbeeinträchtigung oder eine irreversible Erblindung zur Folge haben. Etwa 6–18% der Erblindungen bei Kindern in entwickelten Ländern gehen derzeit auf eine ROP zurück.

Im gesunden Organismus regt VEGF die Bildung neuer Blutgefäße an und spielt eine Rolle beim Gewebe- und Organwachstum. Zudem ist der Wachstumsfaktor auch an der krankhaften Neubildung von Blutgefäßen mit abnormal erhöhter Durchlässigkeit beteiligt, was im Auge zu Ödemen führen kann.

Aflibercept enthält ein rekombinantes Fusionsprotein, das mit hoher Affinität an den Wachstumsfaktor VEGF-A und an den Plazenta-Wachstumsfaktor bindet. Auf diese Weise kann die Bindung und Aktivierung der verwandten VEGF-Rezeptoren gehemmt werden.

Der Wirkstoff Aflibercept ist aktuell in etwa 100 Ländern zugelassen, bisher mit den folgenden Indikationen: Bei neovaskulärer (feuchter) altersabhängiger Makuladegeneration, bei Visusbeeinträchtigungen aufgrund eines Makulaödems infolge eines retinalen Venenverschlusses oder aufgrund eines diabetischen Makulaödems sowie zur Behandlung der Visusbeeinträchtigungen aufgrund einer myopen choroidalen Neovaskularisation.