Charité und Unfallkrankenhaus Berlin kooperieren in Klinik und Forschung

© ukb, Heyo Kroemer, Reinhard Nieper, Ulrike Gote, Axel Ekkernkamp (vlnr).

Spitzenvertreter der Charité Universitätsmedizin Berlin und des BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) haben am 11. Mai 2022 eine „Vereinbarung über die Zusammenarbeit“ unterzeichnet. Der Kooperationsvertrag sieht vor, künftig medizinisches Wissen enger auszutauschen, Projekte in Klinik und Forschung gemeinsam durchzuführen und in der Aus-, Fort- und Weiterbildung bis hin zu gemeinsamen Berufungen zu kooperieren. Ziele sind es, neue Erkenntnisse zu gewinnen, klinische und wissenschaftliche Exzellenz zu fördern sowie die Attraktivität als Arbeitgeber und Ausbildungsstätte zu steigern. Die Zusammenarbeit startet in der Unfallchirurgie und Notfallmedizin, der Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie, der septischen Chirurgie inkl. Komplikationsmanagement und in der Therapie Rückenmarkverletzter. Bereits bestehende klinische Studien mit Beteiligung beider Partner, wie etwa zur Knochenbruchheilung, sollen intensiviert und weitere gemeinsame Handlungsfelder definiert werden. Darüber hinaus sind gemeinsame Seminar- und Kongressformate sowie die Rotation Mitarbeitender geplant. Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote: „Berlin kann als bedeutender Wissenschaftsstandort und als Gesundheitsstadt vor allem dann gestärkt werden, wenn es eine Verzahnung von verschiedenen Expertisen gibt. Deshalb begrüße ich die Kooperationsvereinbarung von Charité und ukb sehr.“ Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Charité-Vorstandsvorsitzender, betont: „Mit dieser Kooperation wollen wir einerseits Kräfte für die klinische und translationale Forschung bündeln und andererseits mit Fokussierungen unsere jeweiligen Profile schärfen. Auf dieser Basis möchten wir im Sinne der Translation neue Präventionsstrategien und Therapiemethoden entwickeln. Es ist unser Anspruch, der Bevölkerung eine sichere, wohnortnahe und auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Krankenversorgung anzubieten.“ ukb-Geschäftsführer Prof. Dr. Axel Ekkernkamp ergänzt: „In enger Abstimmung und zum wechselseitigen Vorteil werden wir gemeinsame Handlungsfelder definieren, in denen langfristige und nachhaltige Kooperationen entwickelt, vereinbart und umgesetzt werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Profil- und Schwerpunktbildung. Wir betrachten das gesamte ambulante und (teil-)stationäre Versorgungsspektrum beider Einrichtungen, welches von der Akutversorgung über die Rehabilitation bis hin zur Reintegration reicht.“
Aus den Kooperationsfeldern wird die Muskuloskeletale Medizin genannt. Bei den bisherigen Arbeitstreffen zwischen ukb und der Charité unter Leitung von Prof. Dr. Carsten Perka und Prof. Dr. Ulrich Stöckle sind bereits Potentiale und Schwerpunktfelder identifiziert worden. Schwere Verbrennungen, Querschnittsyndrome und komplexe Handverletzungen werden im ukb behandelt. In der Charité liegt ein Fokus auf komplexen minimalinvasiven Operationen an den Gelenken, der Arthroskopie und der Endoprothetik, dem künstlichen Gelenkersatz.