Seit 2014 werden während des Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) mindestens zwei Persönlichkeiten für „ihr herausragendes Lebenswerk und ihre Verdienste um die Augenheilkunde“ dadurch geehrt, dass sie in eine imaginäre „Hall of Fame Ophthalmologie“ aufgenommen werden. Neues Mitglied dieser Ruhmeshalle ist seit dem 16. Mai 2025 Prof. Dr. med. Claus Eckhardt (Kronberg).
Der Zauberer und Entwickler der Eckhardt-Prothese
Prof. Dr. med. Claus Eckhardt war zwischen 19885 und 1993 Leitender Oberarzt und später Direktor der Augenklinik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seine Habilitation im Fach Augenheilkunde legte er im Jahr 1989 ab, im Jahr 1993 folgte seine Ernennung zum Professor für Augenheilkunde. Zwischen 1993 und 2021 war er Direktor der Augenklinik des Klinikums Frankfurt Höchst, von 2021 bis 2022 war er operativ in Praxen in Bad Homburg und Frankfurt tätig. Seit dem Jahr 2023 arbeitet er privatärztlich in eigener Praxis. C. Eckhardt ist Autor von mehr als 70 wissenschaftlichen Publikationen und wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Er war maßgeblich an der Entwicklung einer Vielzahl an neuen Instrumenten und Techniken für die Netzhaut-Glaskörperchirurgie beteiligt und ist zudem Veranstalter des Frankfurter Retina Meetings.
Die Laudatoren, Prof. Dr. med. Hansjürgen Agostini, Prof. Dr. med. Susanne Binder und Prof. Dr. med. Christos Haritoglou, würdigten C. Eckhardt in hohem Maße und bedankten sich – sowohl bei ihm selbst, als auch explizit bei seiner Ehefrau Dr. med. Ute Eckhardt – für ihren Einsatz für die Ophthalmochirurgie. S. Binder betonte die hohe Präzision von C. Eckhardt und seine klare Arbeitsweise. „Ich selbst kenne ihn aber auch als Zauberer, als ich seine Assistentin sein durfte anlässlich eines Meetings – und er hat mich weder in zwei Teile geteilt, noch verschwinden lassen.“ Ch. Haitoglou bezeichnete ihn als Opinion-Leader im Feld der Vitreoretinalchirurgie. „Ich denke an die Heads-Up-Surgery, CLM-Peeling, die Makularotation und noch andere, innovative Techniken. Sie sind ein exzellenter Kliniker, ein exzellenter Chirurg und oftmals auch ein durchaus streitbarer Diskutant. Eine andere Zusatzqualifikation sei hier noch erwähnt, die aber nicht unbedingt zur Aufnahme in die Hall of Fame beigetragen hat: Sie sind auch ein exzellenter Zauberer!“
C. Eckhardt nahm die Auszeichnung sichtlich überwältig entgegen. Er betonte, dass er von der Aufnahme sehr überrascht war und ihm diese nie in den Sinn gekommen wäre. Bereits als Student faszinierte ihn jegliche chirurgische Arbeit. „Zur Ophthalmologie bin ich gekommen, weil ich immer das Ziel und den Ehrgeiz hatte, die feinsten chirurgischen Tätigkeiten auszuüben an Strukturen und an Membranen – an Geweben, die die Chirurgie insgesamt zu bieten hatte. Da lag es nahe, dass ich mir die Ophthalmologie, also das Organ Auge, ausgewählt habe.“ Seine überregionale Bekanntheit unter den Netzhautchirurgen führt er auf die Organisation des Frankfurt Retina Meetings zurück, ebenso wie die Verbindung seines Namens mit einigen Instrumenten und Techniken.