DGII: Trauer um bedeutenden Ophthalmochirurgen – zum Tode von Jack J. Kanski

Die Augenheilkunde hat einen ihrer Großen verloren: Wie jetzt bekannt wurde, starb der britische Ophthalmologe Jack J. Kanski am 5. Januar 2018 im Alter von 79 Jahren. Er wurde als Jacek Jerzy Kanski am 5. August 1939 in Warschau geboren – knapp vier Wochen, bevor mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg begann. 1946 emigrierte er mit seiner Mutter nach England, wo er bald seinen Namen anglisierte. Kanski studierte am „London Medical College“ Medizin und schlug danach den Weg in die Augenheilkunde ein. Zu den Stationen seiner Spezialisierung gehörte unter anderem das berühmte „Moorfields Eye Hospital“ in London. Zu den Wegmarken seines Berufslebens gehörten unter anderem das „Edward VII. Hospital“ in Windsor und das „Royal Victoria Hospital“ in Blackpool.

In seiner praktischen und ophthalmochirurgischen Tätigkeit war Kanski Generalist, indes waren Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts ein Schwerpunkt seines klinischen Wirkens, was sich auch in seinem 2002 erschienenen Werk „Diseases of the macula“ niederschlug. Wahrscheinlich ist es seine reiche publizistische Tätigkeit, wegen der sein Name Augenärzten auf der ganzen Welt bekannt ist: Kanski war Autor oder Ko-Autor von Büchern, die als Standardwerke auf fünf Kontinenten geschätzt und konsultiert werden, darunter „Glaucoma – A color manual of diagnosis and treatment“, vor allem aber sein in zahlreichen Auflagen – die neueste ist die 2015 publizierte achte Edition – erschienenes Meisterwerk „Clinical Ophthalmology – A systematic approach“.

„Von Jack Kanski“, so erklärt DGII-Präsident Prof. Dr. Burkhard Dick, „haben wir alle gelernt. Er ist gegangen, aber sein immenses Wissen und seine Fähigkeit, dies an die nächste Generation von Ophthalmologen weiter zu geben, werden bleiben.“