DGIM: Ablehnung der Impfpflicht und Aufhebung der Maskenpflicht falsches Signal

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) kritisiert, dass der Bundestag die Einführung einer Impfpflicht ab 60 Jahren nicht durchsetzen konnte und eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren nicht einmal zur Abstimmung stand. Gemeinsam mit der bundesweit in fast allen Bereichen aufgehobenen Maskenpflicht sowie der stagnierenden Anzahl an Impfungen sei dies in der aktuell angespannten Pandemiesituation ein falsches Signal. So seien nach wie vor viele Krankenhäuser aufgrund von Personalausfällen gezwungen, ganze Stationen zu schließen.

Um die fatalen Auswirkungen eine neuen Infektionswelle im Herbst zu verhindern, müsse die allgemeine Impfquote deutlich steigen. „Es ist eine Zumutung für die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, sie zur Impfung zu verpflichten, damit sie dann in unermüdlichem Einsatz schwerkranke Ungeimpfte pflegen“, so der Generalsekretär der DGIM, Prof. Dr. med. Georg Ertl. Auch der Ärztliche Direktor am LMU-Klinikum München und Vorsitzender der DGIM, Prof. Dr. med. Markus M. Lerch, äußerte sich: „Ohne Impfpflicht, ohne Pflicht zum Masketragen und ohne Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte und Ungetestete zu Großveranstaltungen gehen wir einen Weg, der im Missverhältnis zur Situation in vielen Kliniken steht.“ Die DGIM fordert daher die Bevölkerung auf, weiterhin freiwillig eine Maske zu tragen und Abstand zu halten, um die Anzahl der Neuinfektionen zu verringern.