Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) hat eine neue Führungsspitze: Seit dem 1. Januar 2025 ist Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Präsident der DGOU. Er ist Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg. Stellvertretender DGOU-Präsident ist Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle, Geschäftsführender Direktor des Centrums für Muskuloskelettale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Prof. Dr. med. Dietmar Pennig aus Köln bleibt Generalsekretär. Prof. Dr. med. Bernd Kladny, Chefarzt der Orthopädie der Fachklinik Herzogenaurach, weiterhin sein Stellvertreter. Die DGOU-Mitgliederversammlung wählte Lohmann und Stöckle im Oktober 2024 für die Amtszeit des gesamten Jahres 2025 an die Spitze der Fachgesellschaft. Beide übernehmen auch die Präsidentschaften ihrer Muttergesellschaften: Lohmann als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) und Stöckle als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Die Arbeit der neuen DGOU-Präsidenten wird von den Generalsekretären Dietmar Pennig und Bernd Kladny, dem Geschäftsführenden Vorstand, dem Gesamtvorstand und 20 weiteren Gremien unterstützt.
Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann (57) ist seit 2010 Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik und Lehrstuhlinhaber für Orthopädie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er ist seit 2020 Studiendekan der Medizinischen Fakultät und Gründungsmitglied des CHaMP (Center for Health and Medical Prevention) Universitätsforschungszentrums. Er studierte Medizin und Agrarwissenschaften in Göttingen, wo er im 1995 promoviert wurde. Internationale Expertise sammelte er von 1997 bis 1998 durch US-Fellowships an den Universities of Florida und Texas. Nach der Ausbildung in Göttingen startete er seine klinische Karriere 2001 an der Klinik für Orthopädie am UKE Hamburg und war ab 2002 Oberarzt für die Bereiche Endoprothetik und Orthopädische Onkologie. 2003 wurde er in Hamburg zum C3-Professor ernannt und war stellvertretender Direktor der Orthopädie. Vor seiner Berufung nach Magdeburg war Lohmann ab 2006 auch stellvertretender Direktor am Klinikum Bad Bramstedt. Er ist Spezialist für Hüft- und Kniechirurgie, befasst sich mit neuen Prothesendesigns, minimalinvasiven OP-Techniken und der Biomaterialforschung. Er ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Fachgesellschaften und wurde mehrfach für seine wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet.
Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle (60) ist seit 2019 Geschäftsführender Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Lehrstuhlinhaber für Unfallchirurgie. Davor war er acht Jahre Ärztlicher Direktor der BG Unfallklinik Tübingen und Lehrstuhlinhaber für Unfallchirurgie der Universität Tübingen. Von 2007 bis 2011 leitete er die Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar der TU München. Von 2019 bis 2024 war er Präsident der AO Trauma Deutschland, 2016 Präsident der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen. Stöckle studierte an der TU München, wo er 1993 promoviert wurde. 1998 wurde er Facharzt für Chirurgie, 2000 erwarb er die ZB Spezielle Unfallchirurgie und habilitierte sich 2001. Seine Facharztweiterbildung absolvierte er bei Norbert Haas am Virchow Klinikum der Humboldt Universität zu Berlin mit einem Aufenthalt am Inselspital Bern. 2003 wurde er leitender Oberarzt und hat das Muskuloskeletale Centrum (CMSC) der Charité mitbegründet. Stöckle ist in nationalen und internationalen Vereinigungen und Fachgesellschaften aktiv und Herausgeber einiger wissenschaftlicher Fachzeitschriften. Seine fachliche Expertise umfasst die Bereiche Hüft-, Becken- und Gelenkchirurgie, Polytrauma, Sporttraumatologie, minimalinvasive Chirurgie. Wissenschaftliche Schwerpunkte sind Knochenheilung und Implantatentwicklung.
DKOU 2025: Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
28.–31. Oktober 2025 in Berlin
Christoph H. Lohmann und Ulrich Stöckle sind auch Kongresspräsidenten des DKOU 2025, den sie gemeinsam mit dem Kongresspräsidenten des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), Dr. med. Stefan Middeldorf, leiten. Der europaweit größte Kongress auf diesem Gebiet findet mit dem Motto: „Fortschritt gemeinsam gestalten“ traditionsgemäß in Berlin statt. Gesundheitspolitisch stehen erhebliche Veränderungen bevor, insbesondere durch die Krankenhausreform, die zu einer stärkeren Ambulantisierung und Konzentration von Leistungen in weniger Kliniken führt. Damit verbunden ist die Herausforderung, die exzellenten Standards der elektiven Operationen und der Notfallversorgung zu halten und deren Finanzierung zu sichern. „Wir werden uns mit den Auswirkungen auf das Fach, aber auch auf die Wissenschaft und die Medizintechnik befassen“, sagt Lohmann. „Wir hoffen, dass die Reformen letztlich zu einer besseren Versorgung unserer Patientinnen und Patienten im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie führen werden. Dazu möchten wir beitragen – und den Fortschritt gemeinsam gestalten.“ Zusätzlich stellen die politischen Konflikte in unmittelbarer Nähe Orthopäden und Unfallchirurgen vor neue Aufgaben. „Die Daseinsvorsorge hat in den letzten Jahren eine ganz neue Bedeutung bekommen. Wir müssen uns darauf einstellen, vermehrt auch Patientinnen und Patienten mit Kriegsverletzungen zu behandeln“, sagt Stöckle. „Dafür müssen wir sicherstellen, dass sowohl medizinisches Wissen als auch Kapazitäten und Strukturen in ausreichendem Maß vorhanden sind.“ Der DKOU bietet eine Plattform, um aktuelle Entwicklungen und Zukunftsthemen in Orthopädie und Unfallchirurgie zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.
Die Online-Abstract-Einreichung zum DKOU endet am 15. Februar 2025