Dieter Friedburg und Franz Grehn in die „Hall of Fame“ der Ophthalmologie aufgenommen

Prof. Dr. med. Dieter Friedburg (links) und Prof. Dr. med. Franz Grehn (rechts)

Seit 2014 werden während des Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) mindestens zwei Persönlichkeiten für „ihr herausragendes Lebenswerk und ihre Verdienste um die Augenheilkunde“ dadurch geehrt, dass sie in eine imaginäre „Hall of Fame Ophthalmologie“ aufgenommen werden. Neue Mitglieder dieser Ruhmeshalle sind seit dem 24. Juni 2022 Prof. Dr. med. Dieter Friedburg (Krefeld) und Prof. Dr. med. Franz Grehn (Würzburg). Über 2000 Augenärzte und Augenärztinnen gaben ihr Votum bei der Wahl der neuen Mitglieder der „Hall for Fame“ ab.

Prof. Dr. med. Dieter Friedburg: Der Fürsprecher der ophthalmologischen Optik

Bis heute hat Prof. Dr. med. Dieter Friedburg der ophthalmologischen Optik ein ganz besonderes Augenmerk gewidmet. Die Zahl seiner Vorlesungen u. a. in den Schober-Kursen und seiner Publikationen zu diesem Thema ist Legion. Außerdem gehört er zu den Herausgebern des inzwischen in 5. Auflage erschienenen Klassikers „Auge – Brille – Refraktion“. In Hamburg 1935 geboren, studierte D. Friedburg in Freiburg und München. Für seine Facharztausbildung zog es ihn wieder in den Norden, wo er bei Prof. Dr. med. Hans Pau in Kiel assistierte. Von 1972–1981 war er dort Leiter der Sehschule der Schielabteilung und Leiter der Lehranstalt für Orthoptistinnen. Im Jahr 1981 wurde er zum Direktor der Augenklinik der Städtischen Krankenanstalten Krefeld ernannt, wo er bis zu seinem Ruhestand wirkte. Dieter Friedburg war und ist ein engagierter Mitstreiter im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V., so Dr. med. Armin Scharrer in seiner Laudatio. Seit 1986 leitet er dort den Arbeitskreis „Ophthalmologische Optik“. Konsequenterweise sieht D. Friedburg in seiner Ehrung auch eine Hommage an die ophthalmologische Optik, die in der Augenheilkunde in fast allen Gebieten eine wesentliche Rolle spiele. Damit sei ein großer Wunsch von ihm in Erfüllung gegangen.

Prof. Dr. med. Franz Grehn: Ein Ophthalmologenleben für die Glaukomforschung

Prof. Dr. med. Franz Grehn wurde 1948 in Würzburg geboren. Sein Studium absolvierte er in seiner Heimatstadt und in Freiburg, seine Assistenzzeit in Berlin und Freiburg. Im Jahr 1990 wurde er Ordinarius für Augenheilkunde an der Universitätsaugenklinik in Mainz. Von 1995 bis 2014 war er Ordinarius an der Augenklinik in Würzburg. Nach wie vor ist er der Augenheilkunde sehr eng und aktiv verbunden. Seit 2015 ist er in Würzburg als Seniorprofessor tätig. Als „Senior clinical Expert“ bringt er sich zusätzlich in der Universitätsaugenklinik Mainz ein. F. Grehn erhielt während seiner beruflichen Laufbahn zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Er ist Mitherausgeber zahlreicher Zeitschriften und kann auf 195 Originalpublikationen und mehrere Buchbeiträge blicken – wie Dr. med. Armin Scharrer in seiner Laudatio aufzählte. Das von F. Grehn seit 1993 betreute und jeweils auf den neuesten Stand des Wissens gebrachte Lehrbuch „Augenheilkunde“ gilt als Standardwerk für Medizinstudenten und Ärzte in der Weiterbildung. Die wissenschaftlichen Hauptinteressensgebiete von F. Grehn waren und sind die Grundlagen der Glaukomchirurgie sowie prospektive randomisierte Studien zum Glaukom. Dies spiegelte sich auch in seiner Dankesrede wider. Chirurgie sei mehr als Fingerfertigkeit oder der Hype beim Operieren. Sie könne durchaus ein Zündfunke für die Forschung sein. Denn aus der Beobachtung könnten sich grundlagenphysiologische Fragestellungen ableiten lassen. Es lohne sich daher genau hinzuschauen, wenn man chirurgisch tätig sei.