Ebersberg: Peter Kreissl und Artur Klaiber haben ihre Bereiche neu formiert an Alexander Gratz und Fabian Gilbert übergeben

Fabian Gilbert (li) und Alexander Gratz

Peter Kreissl und Artur Klaiber rahmen die jungen Chefärzte ein © D. Gigler/Kreisklinik Ebersberg

An der Kreisklinik Ebersberg ging Dr. med. Peter Kreissl, Chefarzt und seit 2014 auch Ärztlicher Direktor, zum Jahresende 2024 in den Ruhestand. Fast 20 Jahre hat er die Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Kreisklinik geführt. Ruhig war es nach 2005 dem Beginn in Ebersberg nie. Als man 2023 in Ebersberg begann, Operationsroboter u.a. bei Darmoperationen einzusetzen, entschied er, die neue Technik seinen Oberärzten zu überlassen. Im Frühjahr 2024 unterstützte er Dr. med. Heiko Wendorff dabei, als Chefarzt für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin eine Disziplin aus seiner Abteilung als eigenständige Abteilung aufzubauen. Inzwischen sind die beiden Bereiche ausbildungstechnisch getrennt. Nun war für die Allgemein- und Viszeralchirurgie ein Nachfolger nötig: Dr. med. Alexander Gratz hat als neuer Chefarzt seine Arbeit Anfang Dezember 2024 aufgenommen. Die Ebersberger begrüßten gleichzeitig Privatdozent Dr. med. Fabian Gilbert als neuen Chefarzt der Unfallchirurgie, Orthopädie, Wiederherstellungschirurgie und Sportmedizin. Somit wurde die komplette Chirurgie in Ebersberg binnen Jahresfrist generalüberholt und neu strukturiert. Der Bereich Unfallchirurgie, Orthopädie, Wiederherstellungschirurgie und Sportmedizin war ebenso rund 20 Jahre unter einer Leitung, hier durch Dr. med. Artur Klaiber. Nun ging der Generationenwechsel flott über die Bühne und die Senior-Chefärzte haben gut strukturierte Abteilungen übergeben. Bei der Nachfolgewahl achtete man neben hoher fachlicher Qualifikation auch auf menschliche Harmonie – beide Chefärzte treffen auf eingespielte Teams. Alexander Gratz (43) ist Visceralchirurg mit Zusatzbezeichnung Spezielle Visceralchirurgie. Er hat zuletzt die Hepato-Pankreato-Biliäre Chirurgie am Krankenhaus Barmherzige Brüder München geleitet. Gratz, gebürtiger Münchner, hat an den Universitäten seiner Vaterstadt studiert und wurde 2009 an der TU promoviert. Er ist spezialisiert auf onkologische Bauchchirurgie und setzt auf minimalinvasive Techniken, einschließlich der Roboter-assistierten Chirurgie. Ein Roboter-System wird in Ebersberg seit eineinhalb Jahren eingesetzt. Seine Weiterbildung absolvierte Gratz bereits am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München (KBBM), war ab 2017 ein Jahr am LMU-Klinikum Großhadern und wurde 2018 Oberarzt für Allgemein- und Visceralchirurgie am KBBM bei Privatdozent Dr. med. Johann Spatz. Auch etablierte Gratz ein Pankreaskrebszentrum und koordinierte das Leberkrebszentrum. In diesen Sphären möchte Gratz neben den Anforderungen des bestehenden Darmzentrums Aktivitäten in Ebersberg entfalten. Er hat daneben viel Erfahrung mit Routineeingriffen und leitete einige Jahre das Hernienzentrum des KBBM. Seit 2015 lebt Gratz mit seiner fünfköpfigen Familie schon im Landkreis Ebersberg. Auch Fabian Gilbert (41), neuer Chefarzt der Unfallchirurgie/Orthopädie und Nachfolger von Artur Klaiber, bringt eine fundierte Ausbildung mit. Nach dem Studium in Göttingen, wo er 2013 promoviert wurde, baute er seine Kenntnisse am UK Würzburg und am LMU-Klinikum München weiter aus, an beiden Stellen war er jeweils Oberarzt. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügt über eine große Expertise für Unfall- und Schwerverletzte – die obere Extremität (Schulter, Ellbogen, Hand) bildet seinen wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkt. Gilbert verfügt über die ZB Handchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie und Spezielle Orthopädische Chirurgie. Er habilitierte sich 2020 in Würzburg. Einige seiner wissenschaftlichen Beiträge erregten bereits große Aufmerksamkeit und wurden durch orthopädische und unfallchirurgische Fachgesellschaften ausgezeichnet. Gilbert lebt mit seiner vierköpfigen Familie aktuell in München, freut sich aber schon auf den Umzug in den Landkreis Ebersberg. In den Ebersberger Abteilungen Unfallchirurgie und Orthopädie, Allgemein- und Visceralchirurgie sowie Gefäßchirurgie sichern künftig drei neue Chefärzte die wichtige medizinische Versorgung in der Region.