Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie wird in Studien mit AMD-Patienten eingesetzt

Die Universitätsaugenklinik Lübeck setzt in einer klinischen Studie mit Patienten, die an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erkrankt sind, die Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie (FLIO) ein, teilt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein auf seiner Internetseite mit. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem stoffwechselbedingte Veränderungen an der Netzhaut durch Reaktionen auf molekularer Ebene erfasst werden, noch bevor strukturell oder subjektiv bemerkbare Änderungen auftreten. Dem vorausgegangen ist das Forschungsprojekt „Früherkennung und Behandlung metabolischer Degeneration an der Netzhaut des Auges (MetaNetz)“, das von 2017 bis 2020 zu einem Großteil vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Daran beteiligt waren unter anderem 4 Technologieunternehmen, die die bildgebende Lösung – sprich die FLIO – entwickelten, die dann von der Universitätsaugenklinik Lübeck und dem Institut für Biomedizinische Optik der Universität Lübeck in klinischen Studien erprobt wurden.

Im Fokus der aktuellen FLIO-Untersuchungen stehe die trockene Form der AMD, so Dr. Yoko Miura, Oberärztin an der Universitätsaugenklinik Lübeck und Leiterin der Studie. Angeregt durch das Licht einer bestimmten Wellenlänge leuchten die Fluorophore in der Netzhaut für den milliardsten Teil einer Sekunde auf und die FLIO misst die Dauer des Leuchtens, die Fluoreszenzlebensdauer. Wenn sich der Stoffwechsel oder die Struktur der Netzhaut verändern, verändert sich ebenfalls das Leuchten. Der FLIO gelinge es sogar, einzelne Photonen zu messen, heißt es auf der Website der Universitätsklinik. In klinischen Studien werde derzeit ebenfalls geprüft, ob der Behandlungsverlauf bei einer trockenen AMD durch die FLIO besser gesteuert werden kann. Dabei wird diese insbesondere zur Bewertung der therapeutischen Wirkung bei der Nachbeobachtung eingesetzt.