Mitte Dezember 2024 hat der GKV-Spitzenverband die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in seinem Auftrag unter rund 4.000 Personen, davon 3.512 gesetzlich versichert, durchgeführt wurde.
Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem unter gesetzlich Versicherten nimmt ab
45% der gesetzlich Versicherten gaben an, dass sie mit dem Gesundheitssystem „sehr zufrieden“ bis „zufrieden“ sind. Im Vergleich zu den Vorjahren nimmt die Anzahl der Zufriedenen von Jahr zu Jahr ab. Von den Versicherten bewerten 67% ihre Krankenkasse mit „sehr gut“ oder „gut“ und das solidarische Krankenversicherungssystem wird von 83% positiv bewertet. Auch wenn die Versicherten Defizite in einigen organisatorischen Bereichen sehen, sind sie mit der ambulanten Versorgung grundsätzlich zufrieden.
Zwei Drittel der Versicherten zufrieden mit Haus- und Fachärzten
Im Jahr 2023 suchten 93% der Befragten eine hausärztliche Praxis auf, durchschnittlich sechs Mal pro Jahr. 68% der Umfrageteilnehmer bewerteten die hausärztliche Versorgung mit „sehr gut“ oder „gut“. Die höchste Zufriedenheit wurde von älteren Menschen in ländlichen Regionen bekundet. Im gleichen Jahr wurde von 88% der Befragten eine fachärztliche Praxis aufgesucht, durchschnittlich sieben Mal pro Jahr. Etwa 67% der Umfrageteilnehmer zeigten sich „vollkommen zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit den fachärztlichen Praxen.
Unzufriedenheit mit Terminwartezeit, Zufriedenheit mit der Dauer der Arztgespräche
Über alle Fachrichtungen hinweg betrug die durchschnittliche Terminwartezeit zehn Tage. Die kürzesten Wartezeiten wurden in den Fachbereichen HNO und Orthopädie verzeichnet, die höchsten Wartezeiten in der Kardiologie und der Radiologie. Hier wurden teilweise Wartezeiten von 50 Tagen angegeben. 31% der Umfrageteilnehmer empfinden die Wartezeiten bei Fachärzten als zu lang.
Die Arztgespräche in hausärztlichen Praxen dauerten durchschnittlich 13 Minuten, in fachärztlichen Praxen durchschnittlich 16 Minuten. Diese Dauer ist für 77% ausreichend, 23% bewerten sie als zu kurz. Rund 20% der Umfrageteilnehmer kritisierten die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten. So führten lange Abstimmungszeiten zu Doppeluntersuchungen und verzögerten Behandlungen.