Herbst 2020: Rückgang der ambulanten Behandlungen während des zweiten Lockdowns

Nach einem Report des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) nahm die Anzahl der ambulanten Behandlungen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten während des zweiten Corona-Lockdowns im Herbst 2020 – genau wie bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 – deutlich ab.

Während die Gesamtzahl der Behandlungen im Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahr zunächst um 6,2% leicht anstieg, so ging diese ab Anfang November um 4,5% zurück. Die stärksten Rückgänge verzeichneten die Kinder- und Jugendärzte (-14,1%).

Auch die Anzahl der hausärztlichen Behandlungen mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt sanken im November 2020 stark und betrugen 13,2% weniger als im Vorjahr, was auch für die Fachärzten galt. Den stärksten Rückgang im November gab es bei den Hals-Nasen-Ohren-Ärzten (-14,9%) und den Chirurgen (-12,5%). Die Augenärzte verzeichneten in diesem Monat einen Rückgang der Behandlungen um 10,7% – im Dezember 2020 betrug der Rückgang sogar 12,3%.

Die Anzahl der Behandlungen ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt – beispielsweise Videosprechstunden oder telefonische Beratungen – stieg seit dem ersten Lockdown deutlich an. Im Zeitraum von März bis Dezember 2020 wurden über 6,3 Millionen telefonische Beratungen abgerechnet – fast 2,7 Millionen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zudem stieg die Anzahl der Videosprechstunden innerhalb dieses Zeitraumes von lediglich mehreren tausend im Vorjahr auf fast 2,5 Millionen an.

Einen deutlichen Anstieg gab es zudem bei der Anzahl der durchgeführten Impfungen. So führten die niedergelassenen Ärzte vom März bis zum Dezember 2020 etwa 1,13 Millionen Pneumokokken- und 3,54 Millionen Influenzaimpfungen mehr durch als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Der vollständige Trendreport kann auf der Internetseite des Zi nachgelesen werden.