Herne: Gábor Gäbel ist neuer Chef der Gefäßchirurgie am EVK

Gábor Gäbel © EvK

Berlin war seine erste, aber nicht seine letzte Station: Privatdozent Dr. med. Gábor Gäbel (47) lebte in Hamm, Budapest, Leipzig, Zürich und New York, bevor es ihn zuletzt nach Meerbusch zog. Herne kannte er bislang eigentlich nur dem Namen nach, wenn er mal wieder bei den Judomeisterschaften deutschlandweit unterwegs war, auch hier spielte Gábor Gäbel stets ganz oben mit. Seit dem 1. Januar 2025 ist er der neue Chefarzt einer traditionsreichen Klinik für Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne (EvK) und Nachfolger von Dr. med. Anne-Kathrin Dauphin (63), die seit 2012 als Chefärztin die Gefäßchirurgie gemeinsam mit Dr. med. Shoaeddin Damirchi leitete, der die Gefäßchirurgie am EvK aufgebaut hatte und über zwanzig Jahre führte. In Herne freut man sich nun über den Zugewinn: Als Jugendlicher zog Gábor Gäbel mit seiner Familie, sein Vater Wilfried ist ebenfalls Chirurg, nach Hamm, dort machte er sein Abitur, erwarb während des Auslandsjahres in den USA gleich noch den amerikanischen Schulabschluss hinzu. Nach dem Zivildienst zog es ihn nach Budapest, vielleicht wegen des Vornamens, auch wenn er familiär nicht mit dem Land verbunden ist. Dort studierte Gäbel an der Semmelweis-Universität, bevor es nach Leipzig ging, wo er sein Studium beendete und 2005 auch promoviert wurde. Es folgte bis 2012 seine Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie bei Prof. Dr. med. Hans-Detlev Saeger an der Chirurgischen Klinik der TU Carl Gustav Carus Dresden. 35 Jahre alt wurde er schließlich Oberarzt für Gefäßchirurgie am Klinikum Großhadern in München. 40 Jahre jung, wurde Gábor Gäbel dann im Dezember 2017 Nachfolger von Prof. Dr. med. Bernd Luther, einem der renommiertesten Gefäßchirurgen hierzulande, als Chefarzt bei Helios in Krefeld. 2019 folgte die Habilitation an der Münchener LMU und die Ernennung zum Privatdozenten. – Nun also Herne! Was ihn für seinen Beruf brennen lässt? „Das Schöne an der Chirurgie ist, dass man das Ergebnis sofort sieht. Das Gefühl, dass man geheilte Patienten nach Hause entlässt, dafür kämpfe ich täglich, für mich und für meine Patienten“, sagt Gäbel junior. Generell hat ihn die Gefäßchirurgie schon lange fasziniert – nicht allein wegen seines Vaters, ebenfalls Gefäßchirurg. In allen Körperregionen gibt es Gefäße, was die die Arbeit besonders spannend mache. Was ihn besonders an der Arbeit am neuen Standort reizt? In Herne geht es darum, die Gefäßchirurgie durch die Implementierung moderner Verfahren neu aufzustellen, was bedeutet, dass aktuell am EvK ein Hybrid-OP in Planung ist. Diese Anlagen erleichtern Gefäßeingriffe und machen sie oftmals schonender, eventuell können Vollnarkose gar vermieden werden. Er freut sich auf die neue Herausforderung.