Hintergrundpapier mit Empfehlungen zur Medikation bei großer Hitze

Die Deutsche Allianz Klimawandel & Gesundheit (KLUG) hat anlässlich der derzeit extrem hohen Temperaturen eine Hintergrundinformation mit Empfehlungen und Warnhinweisen für Einzelpersonen und Ärzte zusammengestellt. Sie gibt Empfehlungen, wie man sich bei extremer Hitze verhalten sollte und welche Vorsorgemaßnahmen Gesundheitseinrichtungen treffen sollten. Zudem enthält die Information eine Liste mit Medikamenten, die bei Hitze verstärkte Wirkungen und Nebenwirkungen haben und deren Dosis daher angepasst werden sollte. Die Empfehlung basieren auf dem Papier des britischen National Health Service „Which medicines could cause problems for patients during a heatwave?“, das im Sommer des Jahres 2017 erschienen ist.

So steht in der Hintergrundinformation, dass Neuroleptika, Anticholinergika und Antidepressiva eine Erhöhung der Körpertemperatur zur Folge haben und dass Neuroleptika und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer die zentrale Thermoregulation hemmen. Andere Medikamente, wie beispielsweise Lithium, können bei extrem hohen Temperaturen toxisch wirken, da eine Dehydratation zur Konzentrationserhöhung im Körper und somit zu einer Überdosierung führt. Zudem wird darauf hingewiesen, dass einige Medikamente – wie beispielsweise Betablocker – die Hitzeadaption mittels erhöhtem Herzzeitvolumen beeinträchtigen können. Wirkstoffpflaster – beispielsweise mit Fentanyl – können bei direkter Hitzeexposition verstärkt ihre Wirkstoffe freisetzen und somit auch zu Überdosierungen führen. Diuretika und ACE-Hemmer / Angiotensin II-Rezeptor-Antagonisten wirken dehydrierend und können somit eine Elektrolytimbalance zur Folge haben.

Die vollständige Empfehlung steht auf der Internetseite der KLUG zur Verfügung:
https://www.klimawandel-gesundheit.de/wp-content/uploads/2019/06/Hintergrund-HITZE.pdf