Künstliche Tränen als Brutstätte für Pseudomonas aeruginosa

Die „American Academy of Ophthalmology“ hat in einer Pressemitteilung vom 20. Januar 2023 auf Untersuchungen der „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) der USA hingewiesen, welche die Kontaminierung eines Tränenersatzmittelpräparates mit stark therapieresistenten Stämmen von Pseudomonas aeruginosa verfolgen. Insgesamt wurden in verschiedenen Bundesstaaten von 50 Patienten positive Kulturen von gegen (unter anderem) Carbapenem, Ceftazidim und Ceftazolam resistente Stämme des Erregers angelegt. Von 10 Patienten wurden die Kulturen von Hornhautisolaten gewonnen, bei den anderen Patienten aus Proben verschiedener Körperflüssigkeiten. Bei der Suche nach Gemeinsamkeiten unter den Betroffenen fiel auf, dass die meisten Patienten Tränenersatzmittel benutzten, am häufigsten das konservierungsmittelfreie Präparat EzriCare Artificial Tears. Der darin enthaltene Wirkstoff ist Carboxymethelyzellulose. Die CDC haben darauf Ärzte und Patienten aufgefordert, das Produkt nicht mehr zu benutzen. Von den an Pseudomonasinfektionen erkrankten Patienten soll eine in der Pressemitteilung nicht spezifizierte Zahl permanente Visuseinbußen wegen okulärer Infektionen erlitten haben. Jenseits von Manifestationen am Auge sind mehrere Patienten wegen Allgemeininfektionen stationär aufgenommen worden, ein Patient verstarb an einer Blutvergiftung.

Quelle: American Academy of Ophthalmology