Markus W. Büchler mit Walter-Kausch-Medaille der DGAV ausgezeichnet

M.W. Büchler © PD

Für sein außergewöhnliches und beeindruckendes Lebenswerk hat Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Markus W. Büchler (69) zum besonderen Fortschritt der Chirurgie, vor allem des Pankreas, national und weltweit beachtet beigetragen, wofür ihn die DGAV beim Kongress Viszeralmedizin 2024 in Leipzig mit der Walter-Kausch-Medaille* ausgezeichnet hat. Markus W. Büchler, 1955 als Arztsohn in Saarlouis geboren, studierte in Heidelberg und an der FU Berlin. Nach der chirurgischen Facharztweiterbildung in Berlin und Ulm wurde er 1987 in Ulm Oberarzt und 1991 dort Stellvertretender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und W2-Professor. Von 1993 bis 2001 war Büchler Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Inselspital der Universität Bern und folgte 2001 dem Ruf auf das chirurgische Ordinariat der Universität Heidelberg als Direktor der Chirurgischen Klinik. Von 2003 bis März 2023 war er Geschäftsführender Ärztlicher Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und außeruniversitär Chefarzt der Chirurgien am Krankenhaus Salem in Heidelberg, der GRN-Kliniken Sinsheim und Eberbach sowie am Krankenhaus Bergstraße in Heppenheim. Nach seiner Emeritierung hat er sich dem Pankreaskarzinom klinisch und wissenschaftlich mit einer weiteren Herausforderung gewidmet und ist Direktor des Botton-Champalimaud Pancreatic Cancer Center in Lissabon. Büchler hat die Pankreaschirurgie in den letzten Jahrzehnten durch grundlagenwissenschaftliche, translationale und klinische Forschung entscheidend vorangebracht. Neben zahlreichen technischen Neuerungen zur sichereren und onkologisch radikaleren Chirurgie hat er durch internationale Vernetzung, u.a. durch Gründung der European Study Group of Pancreatic Cancer (ESPAC) und der International Study Group of Pancreatic Surgery (ISGPS) die Grundlagen für evidenzbasierte klinische Forschung gelegt. Büchler hat tausende Veröffentlichungen mit über hunderttausend Zitierungen und einem H-Index von 178 als erfolgreichster medizinischer Wissenschaftler Deutschlands. Für seine klinisch relevanten wissenschaftlichen Beiträge wurde er mit vielen ehrenvollen Preisen ausgezeichnet, u.a. zuletzt von der Deutschen Krebsgesellschaft mit dem Deutschen Krebspreis und von der Medizinischen Fakultät Universität Göttingen mit der Jacob-Henle-Medaille. Er hat sieben Ehrendoktorwürden und sieben Ehrenprofessuren, war und ist Mitglied bei vielen Editorial Boards sowie lange Zeit Hauptherausgeber bedeutender chirurgischer Journale. Das Ehrenmitglied verschiedener Fachgesellschaften war Präsident in nationalen und internationalen chirurgischen und medizinischen Fachgesellschaften.
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*Walter Kausch (1867–1928) studierte 1885 bis 1890 in Straßburg und habilitierte sich dort 1890. Er war an der Chirurgischen Universitätsklinik Breslau tätig, wurde 1905 dort kommissarischer Leiter. Im selben Jahr wurde er Ärztlicher Direktor des Auguste-Viktoria-Krankenhauses Berlin. Eingang in die Weltliteratur fand seine im August 1909 in Berlin durchgeführte erste partielle Duodenopankreatektomie und begründete schon 25 Jahre vor Allen Oldfather Whipple die anspruchsvolle, komplexe Pankreaschirurgie.