Martin Rohrbach und Volker Klauß zu DOG-Ehrenmitgliedern ernannt

Bei der Verleihung der DOG-Ehrenmitgliedschaft: Prof. Dr. med. Martin Rohrbach (links) und Prof. Dr. med. Volker Klauß (rechts) nehmen die Urkunden für ihre Ehrenmitgliedschaft vom DOG-Präsidenten Prof. Dr. med. Hans Hoerauf (Mitte) entgegen.

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hat den beiden Ophthalmologen Prof. Dr. med. Martin Rohrbach (Tübingen) und Prof. Dr. med. Volker Klauß (München) für ihre besonderen Verdienste in der Augenheilkunde am 20. Juli 2020 die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Die Verleihung erfolgte im Anschluss an die Kranzniederlegung vor dem von-Graefe-Denkmal in Berlin-Mitte aus Anlass des 150. Todestages von Albrecht von Graefe, dem Begründer der DOG. Prof. Dr. med. Hans Hoerauf, Präsident der DOG, überreichte die Auszeichnungen.

Ehrung für Martin Rohrbach für die Aufarbeitung der NS-Geschichte und die Biografie über Albrecht von Graefe

Martin Rohrbach wurde für seine Verdienste bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte der Augenheilkunde und seine umfassende Biografie über Albrecht von Graefe geehrt. Der Leiter des Forschungsbereichs Geschichte der Augenheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Eberhardt Karls Universität Tübingen studierte von 1974 bis 1980 Humanmedizin in Tübingen und war anschließend am Anatomischen Institut der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen tätig. Im Jahr 1984 kehrte er nach Tübingen zurück, wo er seine Weiterbildung im Fach Augenheilkunde absolvierte und bis zum Jahr 1993 habilitierte. Danach übernahm er die Leitung des ophthalmologischen Labors der Tübinger Augenklinik. Im Jahr 1999 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Eberhardt Karls Universität in Tübingen ernannt und vertrat im Jahr 2000 kommissarisch den Ärztlichen Direktor der Universitätsaugenklinik in Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen vor allem in der Ophthalmopathologie, Hornhauterkrankungen, Tumoren des Auges und dem Sekundärglaukom, er ist Autor von über 230 Originalarbeiten und mehreren Lehrbüchern. Im Jahr 2016 wurde M. Rohrbach der „Von-Graefe-Preis“ für besonders herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Augenheilkunde im deutschsprachigen Raum verliehen und er hielt im Folgejahr während der Jahrestagung der DOG die von-Graefe-Vorlesung. Als Sprecher der Sektion Ophthalmopathologie der DOG hat er aktiv die Arbeiten des Gesamtpräsidiums der DOG unterstützt.

Volker Klauß für seine Verdienste bei der Bekämpfung von Blindheit in Afrika geehrt

Volker Klauß absolvierte sein Studium, seine Promotion und seine Approbation in Göttingen, München und Paris. Danach war er von 1970 bis 1972 über den Deutschen Entwicklungsdienst als Distriktarzt am Krankenhaus Mbarara in Uganda (Afrika) als Allgemeinarzt und Geburtshelfer tätig. Seine Facharztanerkennung erlangte der Ophthalmologe im Jahr 1976 in München. Im Jahr 1978 gründete er an der Universität Nairobi mit Unterstützung durch Professor O. E. Lund die Abteilung für Augenheilkunde und bildete dort von 1978 bis 1985 zahlreiche afrikanische Augenärzte aus. Über 230 Augenärzte aus 14 afrikanischen Ländern sind in diesem langfristigen Entwicklungsprojekt inzwischen ausgebildet worden. Zu seinen wichtigsten Forschungsgebieten zählen die präventive und die Tropenophthalmologie. V. Klauß setzte sich – unter anderem als Berater der Weltgesundheitsorganisation und der DOG-Sektion Internationale Ophthalmologie – in zahlreichen Organisationen für die Bekämpfung der Blindheit in Entwicklungsländern ein. So war er für fast 20 Jahre Vorsitzender des Deutschen Komitees zur Verhinderung von Blindheit und engagiert sich noch heute im ärztlichen Aus- und Weiterbildungsprogramm der Universität Nairobi sowie in weiteren afrikanischen Ländern und in den letzten Jahren auch in Asien, vor allem in Myanmar. Für sein Schaffen erhielt er im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande.