Nationale Versorgungsleitlinien durch Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung übernommen

Das Programm Nationale Versorgungsleitlinien (NVL) war bis zum Ende des Jahres 2024 am Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) angegliedert. Nachdem dieses Ende des vergangenen Jahres aufgelöst wurde, war die Zukunft der Nationalen Versorgungsleitlinien zunächst ungewiss. Im Februar 2025 wurde nun offiziell verkündet, dass die Koordination und die Redaktion der NVL zukünftig vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) übernommen wird. Das Zi kooperiert in diesem Zusammenhang mit dem Institut für Medizinisches Wissensmanagement der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMG) und den wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften in der AWMF, die Herausgeberschaft werde zukünftig gemeinsam wahrgenommen. Sobald alle rechtlichen Fragen abschließend geklärt sind, soll die Arbeit aufgenommen werden. Auch die Internetseite www.leitlinien.de wird dann wieder erreichbar sein. Bis zu diesem Zeitpunkt können die Leitlinien des NVL-Programms ausschließlich über das AWMF-Leitlinienregister unter der Internetseite register.awmf.org abgerufen werden, so das Zi. Die Kosten des Programms werden zukünftig unter dem Zi und der AWMF aufgeteilt sowie durch BÄK und KBV finanziell gefördert. Letztere übernehmen auch die Schirmherrschaft des Programms, das auf einer im Jahr 2003 gegründeten Initiative für die Erstellung von medizinischen Leitlinien zu häufigen Erkrankungen basiert. Das Ziel ist die interdisziplinäre und sektorenverbindende medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern. Hierzu erarbeiten ehrenamtlich tätige Personen aus medizinischen Fachgesellschaften und Patientenorganisationen Empfehlungen für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen.