Novartis Pharma: Aktuelle Studiendaten untermauern hohen Stellenwert von Ranibizumab bei nAMD

Lucentis® (Ranibizumab) wurde vor zwölf Jahren als „Break-Through“-Therapie bei neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD) in der EU zugelassen und konnte sein Indikationsspektrum in den Folgejahren kontinuierlich ausweiten. Die Ergebnisse der SAFARI*-Studie unterstreichen den hohen Stellenwert des „Vascular Endothelial Growth Factor“ (VEGF)-Inhibitors. Sie zeigen, dass Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf Aflibercept von einem Wechsel auf Ranibizumab profitieren können1. Denn es stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit diese Patienten bei unzureichendem Ansprechen auf das zuerst eingesetzte Medikament von einem Therapieversuch mit dem jeweils anderen VEGF-Inhibitor profitieren können. Hierzu existieren überwiegend retrospektiv ausgewertete Daten. Mit der SAFARI-Studie liegen nun prospektiv erhobene Daten zur Umstellung von Aflibercept auf Ranibizumab vor1. Privatdozent Dr. Marc Schargus (Hamburg) präsentierte Details zu SAFARI auf einem Pressefrühstück am Rande des 32. Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) in Nürnberg. Die offene, nicht kontrollierte, multizentrische Phase IV-Studie schloss 103 nAMD-Patienten ein, die nicht oder nur unzureichend auf eine mindestens sechsmonatige Aflibercept-Therapie angesprochen hatten1. Im Mittel hatten sie 7,8 Injektionen über einen Zeitraum von durchschnittlich knapp elf Monaten erhalten4. „Somit waren die Patienten vor dem Wechsel suffizient behandelt und zeigten mit bestkorrigierter Sehschärfe (BCVA) von im Mittel 71,5 Buchstaben einen guten Ausgangsvisus“, betonte M. Schargus. 

Nach drei monatlichen intravitrealen Injektionen von Ranibizumab erfolgte eine Therapie nach Pro-Re-Nata (PRN)-Schema. Obwohl die Studie aufgrund ihres Designs nur eingeschränkten Erkenntnisgewinn hat, konnte sie zeigen, dass sich bei der „Central Subfield Retina Thickness“ nach dem Wechsel bis Tag 90 ein signifikanter Rückgang von 384 µm auf 318 µm (p<0,0001; primärer Endpunkt) ergab. Bei Studienbeginn betrug die bestkorrigierte Sehschärfe der Patienten durchschnittlich 71,5 Buchstaben. Nach sechsmonatiger Therapie mit Ranibizumab verbesserte sie sich auf eine mittlere BCVA von 75,0 Buchstaben. Der Unterschied war statistisch nicht signifikant1. „Bei Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf Aflibercept konnte durch den Wechsel auf Ranibizumab somit ein morphologisch signifikanter Therapieeffekt erreicht werden“, erklärte M. Schargus.

Geringeres Risiko der Verunreinigung bei der Fertigspritze? 
Hinsichtlich der praktischen Durchführung der Therapie unterscheidet sich Ranibizumab von Aflibercept auch durch die seit fünf Jahren in Deutschland verfügbare Lucentis Fertigspritze. Wie M. Schargus erläuterte, reduziere die Fertigspritze die Gefahr einer Verunreinigung gegenüber der Verwendung einer Durchstechflasche. In eigenen Untersuchungen zur Verunreinigung von Anti-VEGF-Präparaten für die intravitreale Injektion bestimmte die Arbeitsgruppe um M. Schargus die Menge der Silikonöl-Mikrotröpfchen und Proteinaggregate in Ranibizumab-Fertigspritzen im Vergleich zu Aflibercept-Spritzen und ausgeeinzeltem Bevacizumab (die Anwendung von Bevacizumab am Auge ist off-label)2.Die Gesamtzahl der Partikel war in den Bevacizumab-Spritzen vier- bis neunfach höher als in den anderen Proben und in den Ranibizumab-Fertigspritzen bei den meisten Analysemethoden am niedrigsten2. Ranibizumab ist mit zwölf Jahren die am längsten zugelassene Therapie mit breitem Indikationsspektrum3.


* Study in patients with neovascular Age-related macular degeneration (nAMD) evaluating the efficacy and safety of switching From intravitreal Aflibercept to RanIbizumab 0.5mg
 

1. https://clinicaltrials.gov/ct2/show/study/NCT02161575?term=SAFARI&rank=7
2. Schargus M, Werner BP, Geerling G, Winter G (2018) Contamination of Anti-VEGF Drugs for Intravitreal Injection: How Do Repackaging and Newly Developed Syringes Affect the Amount of Silicone Oil Droplets and Protein Aggregates? Retina 38: 2088–2095
3. Lucentis® Fachinformation
4. Novartis, Data on File