Novartis Pharma: Therapie mit Lucentis bei DMÖ mindestens zwölf Monate beibehalten

Im Rahmen des diesjährigen DOG-Kongresses in Bonn wies PD Dr. Klaus Dieter Lemmen (Düsseldorf) darauf hin, dass Lucentis® (Ranibizumab) bei Patienten mit Diabetischem Makulaödem (DMÖ) deutliche und anhaltende Verbesserungen der Sehschärfe bewirkt. Ein Visusgewinn zeigt sich zwar im Mittel nach nur einer Injektion, im Durchschnitt jedoch erreichen die Patienten den maximalen Visusgewinn erst nach 12 Monaten. Deshalb sollte die Behandlung nicht voreilig beendet werden, wie K. Lemmen hervorhob. Solange nach Therapiebeginn mit Ranibizumab bei einem DMÖ-Patienten noch Anzeichen einer Krankheitsaktivität erkennbar sind und/oder der maximale Visusgewinn nicht erreicht wurde, sind Patienten mit monatlichen Injektionen zu behandeln. Anschließend sollte der behandelnde Arzt die Kontroll- und Behandlungsintervalle auf Basis der Krankheitsaktivität festlegen. Eine Möglichkeit einer solchen bedarfsorientierten Therapie ist das Pro-Re-Nata (PRN)-Schema, bei dem Patienten zunächst bis zur Stabilisierung monatlich behandelt werden und danach bei bestehender monatlicher Kontrolle im Fall erneuter Krankheitsaktivität jedes Mal weitere Injektionen erhalten. Nach den Ergebnissen der in Deutschland durchgeführten DIVERSE-Studie, die das PRN-Schema mit einem vom Arzt frei gewählten Therapieschema verglich, könnten ähnliche Visusergebnisse erzielt werden, wenn dem Arzt die freie Entscheidung darüber gelassen wird, wie oft er einen DMÖ-Patienten einbestellt und wann er ihn mit Ranibizumab behandelt. In der auf Nicht-Unterlegenheit ausgerichteten,12-monatigen, randomisierten Phase-IV-Studie waren 30 deutsche Zentren mit 135 Patienten eingeschlossen. Die Patienten erhielten im Verhältnis 1:1 entweder Ranibizumab 0,5 mg nach dem PRN-Schema oder nach Ermessen des Arztes. Die Behandlung nach Ermessen des Arztes bedeutete konkret: Nach initialer monatlicher Behandlung bis zum bestmöglichen Visus und keiner weiteren Krankheitsaktivität konnte der Arzt frei über den Visitenabstand und Injektionshäufigkeit entscheiden. Bei einem maximalen Visitenabstand von drei Monaten erhielten Patienten nur bei Zeichen von Krankheitsaktivität eine Injektion. Bei einer Behandlung aufgrund eines relevanten Visusverlustes wurde der Patient nach einem Monat wieder einbestellt. Aus den Ergebnissen der DIVERSE-Studie ging hervor, dass der Verlauf der Sehschärfe in beiden Gruppen vergleichbar war, wodurch die Nicht-Unterlegenheit der durch den Arzt festgelegten Therapie im Vergleich zur Behandlung nach PRN-Schema gezeigt werden konnte. Die Zahl der Injektionen pro Patient war mit durchschnittlich etwa acht Injektionen ebenfalls vergleichbar. Von den Teilnehmern der DIVERSE-Studie wurden außerdem individualisierte Schemata (PRN, Treat & Extend) am häufigsten angewendet. Das gute Sicherheitsprofil von Ranibizumab bestätigte sich in dieser Studie erneut.

Quelle: Novartis