Professor Dr. Gernot I. W. Duncker verstorben

Prof. Dr. med. Gernot I. W. Duncker

Prof. Dr. med. Gernot I. W. Duncker, ehemaliger Direktor der Universitätsaugenklinik Halle/ Saale, ist am 5. Februar 2021 im Alter von 67 Jahren verstorben.

Am 10. Dezember 1953 in Berlin geboren,  studierte er ab 1972 in Kiel Humanmedizin und begann an der dortigen Universitätsaugenklinik die Weiterbildung zum Augenarzt. Es folgten 1981 die Promotion, 1984 die Facharztanerkennung und bereits 1989 die Habilitation. Als Oberarzt etablierte er die Phakoemulsifikation und die refraktive Excimer-Chirurgie der Hornhaut in der Klinik. Von 1994 bis 1997 war er leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor. 1997 wurde er zum Ordinarius für Augenheilkunde und Direktor der Universitätsaugenklink Halle-Wittenberg berufen. Dieses Amt übte er bis 2011 aus. Während dieser Zeit initiierte er das jährlich stattfindende Halle'sche Symposium für Augenheilkunde, das weithin großen Zuspruch fand. Nach der Cornea-Bank-Kiel im Jahr 1991 gründete er 1998 auch die Mitteldeutsche-Corneabank Halle.

Im Amtsjahr 2006/2007 war G. Duncker Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und richtete deren Jahreskongresses 2007 aus. Sein vornehmliches wissenschaftliches Interesse galt der refraktiven und der Kataraktchirurgie. Der Deutschen Gesellschaft für Intraokularlinsen Implantation und Refraktive Chirurgie war er seit deren Gründung im Jahr 1986 verbunden und hat sich dort u. a. als Sekretär und Vorstandsmitglied eingebracht. Als Mitglied der Kommission für refraktive Chirurgie der DOG und des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands hat G. Duncker die Behandlungsrichtlinien für den deutschsprachigen Raum mitdefiniert.

Ab 2011 war G. Duncker hauptberuflich als niedergelassener Augenarzt in dem zuvor schon von ihm gegründeten Institut für Augenheilkunde Halle (Saale) tätig und hat sich dort weiterhin praktisch und wissenschaftlich seinen beiden Hauptinteressensgebieten gewidmet.

Mit Gernot Duncker verliert die deutsche Augenheilkunde – all zu früh – einen Pionier der refraktiven Chirurgie, der sich auch um das Hornhautbanking und die IOL-Implantation verdient gemacht hat.