Studie zeigt Zusammenhang zwischen Abgasen und AMD

Eine Langzeitstudie, die durch Wissenschaftler der Medizinischen Universität in Taichung (Taiwan) durchgeführt wurde, lässt vermuten, dass eine hohe Belastung der Atemluft mit Schadstoffen, wie sie in chinesischen Großstädten auftritt, eine Rolle bei der Entwicklung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) spielen kann.

Die Wissenschaftler untersuchten die Daten von fast 40000 Versicherten im Alter von mindestens 50 Jahren der staatlichen Krankenversicherung in Taiwan. Sie fanden heraus, dass innerhalb von 11 Jahren 1442 der Versicherten eine AMD entwickelten. Etwa zwei Drittel dieser Versicherten lebte in urbanen Regionen, in denen häufig eine schlechte Luftqualität herrscht. Nachdem die Ergebnisse um andere Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen und Grunderkrankungen bereinigt wurden, zeigte sich, dass die 25% der Versicherten mit der höchsten Belastung von Stickstoffdioxid fast doppelt so häufig eine AMD entwickelten im Vergleich zu den 25% der Versicherten, die der geringsten Belastung an Stickstoffdioxid ausgesetzt waren.

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die hochreaktiven Stickstoffverbindungen zu Zellschäden an der Retina führen. In früheren Untersuchungen konnte bereits gezeigt werden, dass diese Verbindungen mit neurologischen Erkrankungen in Zusammenhang stehen.

1. Chang K H et al (2019) Traffic-related air pollutants increase the risk for age-related macular degeneration. J Investig Med doi: 10.1136/jim-2019-001007 [Epub ahead of print]