Thilo Wedel mit Rudolf-Pichlmayr-Medaille der DGAV ausgezeichnet

Th. Wedel © PD

In Zusammenarbeit mit dem Weiterbildungs-, Fortbildungs- und Qualitätszentrum der DGAV und verschiedenen Anatomischen Instituten etablierte Prof. Dr. med. Thilo Wedel 2013 das „Theatrum anatomicum et chirurgicum“, um die für chirurgische Eingriffe relevante Anatomie mit Hilfe eines großen Präparatefundus zu veranschaulichen und um das DGAV-Weiterbildungs-Curriculum fortzuentwickeln. Mit der DGAV richtet er zahlreiche OP-Kurse zu laparoskopischen und Roboter-assistierten Interventionen am Gastrointestinaltrakt aus, die bei Anfängern und bei Experten großen Anklang finden. Darüber hinaus engagiert sich Thilo Wedel für die DGAV bei der Erstellung diverser Leitlinien. Als geschätzter Referent auf nationalen und internationalen chirurgischen Kongressen und Autor zahlreicher Beiträge für chirurgische Fachbücher und Originalpublikationen trug Wedel maßgeblich dazu bei, die Bedeutung der makroskopischen Anatomie für die Chirurgie hervorzuheben und mit didaktischem Engagement und Elan dem chirurgischen Nachwuchs zu vermitteln. Für all dies dankt ihm die DGAV ganz herzlich, wofür sie ihm im Oktober 2024 auf dem Kongress Viszeralmedizin 2024 in Leipzig die Rudolf-Pichlmayr-Medaille in Silber verliehen hat. Thilo Wedel (58) studierte in Asunción in Paraguay und in Lübeck. 1993 begann er seine ärztliche Assistenzzeit zunächst im Institut für Anatomie und dann bei Prof. Dr. med. Hans-Peter Bruch an der Klinik für Chirurgie der Medizinische Universität Lübeck. Nach der Promotion 1996 wechselte er zurück an das Anatomische Institut, wo er sich 2001 habilitierte. Von 2003 bis 2004 war er als Forschungsstipendiat der DFG am Institut für Neurophysiologie der Universität Brüssel. 2006 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt und wechselte mit seiner Arbeitsgruppe an das Anatomische Institut der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Von 2006 bis 2009 war er im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität tätig und Mitglied der internationalen Expertengruppe „Gastrointestinal Neuromuscular Pathology“. Für seine Forschungsarbeiten wurde er mit zahlreichen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet. Nach Rufablehnungen im In- und Ausland wurde er 2015 zum Direktor des Anatomischen Institutes in Kiel bestellt und auf die Professur für Klinische Anatomie berufen, mit der Leitung des Zentrums für Klinische Anatomie verbunden ist.