Universitätsaugenklinik Freiburg erhält 1,5 Millionen Euro Forschungsförderung

Die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg erhält für drei Forschungsprojekte finanzielle Förderungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Studie zur Verminderung der Abstoßung von Hornhauttransplantaten

Mit 400.000 Euro fördert die DFG eine Studie zur Verminderung der Abstoßung von Hornhauttransplantaten. Von den tausenden Hornhäuten, die pro Jahr in Deutschland transplantiert werden, heilen nicht alle komplikationsfrei ein, da das Immunsystem der Empfänger die Hornhaute abstößt. „Diese Förderung ermöglicht es uns, einen natürlichen Mechanismus der Immuntoleranz zu erforschen, der das Abstoßungsrisiko nach Hornhauttransplantationen reduzieren könnte", so Prof. Dr. med. Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Universitätsaugenklinik. So deuten erste Studien an Tiermodellen daraufhin, dass sich dieser Mechanismus beeinflussen lässt. Eine klinische Studie soll nun Erkenntnisse darüber liefern, ob sich dieser Effekt auch auf den Menschen übertragen lässt.

Langzeitstudie zur Bekämpfung der zunehmenden Kurzsichtigkeit bei Kindern

Mit einer Million Euro fördert das BMBF die Fortsetzung einer klinischen Langzeitstudie zur Bekämpfung der zunehmenden Kurzsichtigkeit bei Kindern. Die Myopie nimmt weltweit zu und beginnt meist bereits im Kindesalter. In Deutschland sind rund 20% der Kinder und Jugendlichen betroffen. Früh erkannt, können mögliche Langzeitfolgen wie schwere Sehschwächen oder Netzhautschäden verhindert werden. In der Studie untersuchen die Wissenschaftler, inwiefern sich das Fortschreiten einer Myopie mittels Atropin-Augentropfen verlangsamen lässt. „Unsere Studie wird helfen, eine wachsende Herausforderung in der Augenheilkunde frühzeitig anzugehen", erklärt Studienleiter Prof. Dr. med. Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Nahtlose Versorgung von Hornhautverletzungen

Mit rund 100.000 Euro für die Universitätsaugenklinik wird – ebenfalls durch das BMBF – eine neue Methode gefördert, mit der es zukünftig möglich sein soll, Hornhautverletzungen nahtlos zu heilen. So wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Freiburg ein aus menschlichen Hornhautzellen und Proteinen bestehendes Hydrogel entwickelt, das als sicherer Wundverschluss eine Heilung von Hornhautverletzungen ohne chirurgische Nähte ermöglicht. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung und das exzellente Forschungsumfeld“, so Prof. Dr. med. Günther Schlunck, Leiter des Schwerpunkts für Experimentelle Ophthalmologie an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg.