VDÄPC-Statistik 2019: Trends in der ästhetisch-plastischen Chirurgie

Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) präsentierte anlässlich ihrer Frühjahrsakademie vom 16. bis 18. Mai 2019 in München die neuen Ergebnisse ihrer jährlichen Ärztebefragung. Das Ergebnis der Operations- und Behandlungsstatistik 2018 zeigt, dass Schönheitsoperationen weiterhin stark im Kommen sind: Mit insgesamt 77 485 gemeldeten Eingriffen wurden 2018 laut VDÄPC-Statistik rund 9% mehr Operationen als im Vorjahr durchgeführt. „Sowohl die ästhetisch-plastischen als auch die minimalinvasiven Eingriffe sind 2018 weiterhin angestiegen“, erklärte VDÄPC-Präsident Professor Dennis von Heimburg. Dabei gibt es im Vorjahresvergleich eine Veränderung in der geschlechterspezifischen Verteilung der OPs. Während bei den Frauen der Trend zu minimalinvasiven Eingriffen zur Faltenbehandlung weiterhin anhält, steigt bei den Männern die Nachfrage nach chirurgischen Eingriffen. Aufgrund des derzeitigen „Selfiebooms“ zeigt sich als wachsender Trend der Anstieg der Eingriffe bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Eine weitere Entwicklung in der Branche ist die Zunahme der Patienten, die einen Facharzt für eine Korrekturbehandlung nach misslungener Vor-Operation aufsuchen.

Bei den Männern hat sich die Zahl der operativen Eingriffe mehr als verdoppelt

Die häufigsten Eingriffe bei Männern und Frauen waren 2018 minimalinvasive Faltenunterspritzungen mit Botulinumtoxin, die als Spitzenreiter mit 19 922 Behandlungen vorne lagen, dicht gefolgt von 18 269 Hyaluronsäure-Behandlungen. Auf Platz 3 standen Lippenkorrekturen, die mit 4578 Eingriffen um rund 48% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Insgesamt lag der Frauenanteil unter den Patienten bei rund 86%; im Vergleich zu 2017 ist er damit um etwa 3% gesunken. 2018 wurden 44 281 minimalinvasive Behandlungen bei den Mitgliedern der VDÄPC durchgeführt. Das bedeutet einen Anstieg um rund 15% im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der ästhetisch-plastisch-chirurgischen Eingriffe stieg 2018 um rund 2% an, nämlich auf 33 204 Operationen. Tabellenführer war bei den operativen Eingriffen, wie bereits im letzten Jahr, die Oberlidstraffung (4388 Eingriffe). Wieder auf dem zweiten Platz verblieb mit 3804 Eingriffen die Fettabsaugung, die aber weniger nachgefragt wurde. Danach folgte die Brustvergrößerung mit 3664 Operationen unverändert auf Platz drei. Frauen entschieden sich etwa sechsmal häufiger für einen ästhetischen Eingriff als Männer. Doch absolut gesehen hat sich bei den operativen Behandlungen die Zahl der Eingriffe bei den Männern mehr als verdoppelt – am beliebtesten ist die Oberlidstraffung, gefolgt von der Fettabsaugung.

Kongresspräsident Dr. Dominik von Lukowicz beobachtet zunehmend, dass junge Frauen mit bearbeiteten Selfies als Vorbild in seine Praxis kommen. Seiner Meinung nach blenden Jugendliche die möglichen Gefahren eines Eingriffs oft aus. Durch die zunehmend hohe Qualität der bildbearbeitenden Programme erstellen viele junge Menschen "Idealbilder" als Grundlage für gewünschte Operationen, deren Umsetzung ein seriöser ästhetisch-plastischer Chirurg oftmals ablehnen muss. Für Kongresspräsident Professor Hisham Fansa zeigt sich seit Jahren ein weiterer besorgniserregender Trend: „Korrekturen nach schlechten Vor-Operationen nehmen dramatisch zu.“ Günstige Angebote gehen seiner Ansicht nach meist zu Lasten von Qualität und Sicherheit. Wer eine komplette Brustvergrößerung inklusive der Implantate zu einem Preis anbiete, der kaum die Kosten für ein hochwertiges Implantat deckt, riskiere die Patientengesundheit. Daher sollten Patienten bei der Wahl eines Arztes darauf achten, einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit langjähriger Erfahrung auszuwählen, so die Empfehlung der Fachgesellschaft.