ver.di-Streik belastet weiterhin die stationäre Versorgung

Der stationäre Bereich in den Augenklinken werde durch den seit Wochen andauernden ver.di-Streik stark belastet, äußerten Augenärzte jüngst gegenüber der Fachzeitschrift OPHTHALMO-CHIRURGIE – und ein Ende ist nicht in Sicht. Erst am 14. Juni 2022 hatte das Arbeitsgericht Bonn einen Antrag des Universitätsklinikums Bonn auf Unterlassung des ver.di-Streiks zurückgewiesen. Am Vortag hatten nach Angaben von ver.di zirka 1.000 Beschäftigte aus allen sechs Universitätskliniken Nordrhein-Westfalens (NRW) in der ehemaligen Bundeshauptstadt demonstriert. In NRW fordert ver.di vom Arbeitgeberverband des Landes den Abschluss eines „Tarifvertrages Entlastung“, der personelle Mindestbesetzungen und einen Freizeitausgleich für Arbeit in belastenden Situationen festschreibt. Solche Vereinbarungen würden in anderen Großkrankenhäusern – beispielsweise in Berlin, Mainz und Jena – bereits bestehen, so die Gewerkschaft. In Bonn äußerten die Demonstranten auch ihren Unmut über den von den Universitätsklinken Angang Juni vorgelegten Vorschlag zur Entlastung. Danach würden alle Kollegen, die in der Pflege der Patienten arbeiten, Entlastungstage erhalten, die als freie Tage genommen werden könnten. ver.di kritisierte das Konzept als Mogelpackung, da es nur Teile der Beschäftigten in der Pflege berücksichtige und wichtige Versorgungsketten in den Kliniken dadurch aber nicht gesichert würden.