Warten auf die Approbation: „Deutsche Medizinstudierende im Ausland“ reichen Petition ein

Im Juni 2019 schlossen 20 Studenten des Asklepios Studiengangs der Pommerschen Medizinischen Universität im polnischen Stettin ihr Medizinstudium erfolgreich ab. Seitdem warten die Absolventen auf die Anerkennung ihrer Approbation in Deutschland – betroffen sind offenbar nun auch mehrere hundert deutscher (zukünftiger) Absolventen an anderen polnischen Medizinaluniversitäten. Hintergrund ist, dass den angehenden Ärzten zwei Prüfungen fehlen, die dem Arzt im Praktikum (AiP) entsprechen, der in Deutschland 2004 abgeschafft wurde.

Die Prüfungen Staz und LEK sind gar nicht Bestandteil des internationalen Studiengangs Humanmedizin

Diese landesinternen Prüfungen, das sogenannte „Staz padyplowy“ (Staz) und die Zulassungsprüfung LEK, werden in polnischer Sprache geprüft und sind im internationalen Studiengang Humanmedizin gar nicht vorgesehen. Gemäß der im April 2019 von Polen ergänzten Richtlinie der Europäischen Union gilt allerdings dort die ärztliche Ausbildung nur als abgeschlossen, wenn neben dem Diplom auch das Staz- und die LEK-Prüfung absolviert wurden. In mehreren Schreiben an das brandenburgische Gesundheitsministerium sowie an Asklepios haben die polnischen Behörden bereits ausgeführt, dass diese Richtlinie nur für Absolventen gelte, die in Polen als Arzt tätig werden. Das Brandenburgische Gesundheitsministerium fordert nun jedoch von Polen eine Änderung innerhalb der europäischen Richtlinien, um die deutsche Approbation rechtssicher erteilen zu können. Hierzu sieht die Regierung in Warschau indes keine Veranlassung, da man bereits für Klarstellung gesorgt habe und der polnische Abschluss ansonsten europaweit anerkannt werde.
So warten die deutschen Absolventen polnischer Universitäten seit nunmehr sieben Monaten auf ihre Approbation – zum Teil arbeitslos gemeldet, zum Teil in medizinnahen Berufsfeldern tätig. In der Hoffnung, Bewegung in diese Situation zu bringen, starteten die „Deutschen Medizinstudierenden im Ausland“ eine entsprechende Petition, auch verschiedene Kliniken drängen aufgrund des Ärztemangels auf eine rasche Lösung. „Wir drücken den jungen Menschen die Daumen, dass diese bürokratische Posse endlich ein Ende findet und sie auch in Deutschland als Ärzte arbeiten dürfen, sagte Rüdiger Heicappell, Ärztlicher Direktor des Asklepios Klinikums Uckermark in Schwedt, der als Akademischer Koordinator mit der Universität Stettin zusammenarbeitet, dem Deutschen Ärzteblatt. Insgesamt müssten bis Ende April 50000 Menschen die Petition unterzeichnen, um das Quorum zu erfüllen. Bislang wurde die Petition von mehr als 6800 Menschen unterzeichnet. Weitere Informationen und die Petition