Weiterbildung: Umfrage des Hartmannbundes gibt Anlass zur Sorge

Eine aktuelle Umfrage des Hartmannbundes unter etwa 800 Ärzten in Weiterbildung stellt der Qualität der ärztlichen Weiterbildung kein gutes Zeugnis aus. So sagten etwa 40% der Umfrageteilnehmer an, dass sie mit ihrer Weiterbildung nicht zufrieden sind. Als Gründe für ihre Unzufriedenheit gaben die meisten an, dass die Vorgaben der Weiterbildungsordnung nicht eingehalten werden. Bei rund 30% der befragten Ärzte findet das verpflichtende jährliche Weiterbildungsgespräch nicht statt, bei etwa 47% der Befragten findet die vorgesehene Kompetenzvermittlung (bzw. die Einhaltung der Richtzahlen nach der alten Weiterbildungsordnung) weitestgehend nicht statt und bei rund 60% der Umfrageteilnehmer werden die Rotationspläne nicht umgesetzt.

Ärzte in Weiterbildung, die in einer niedergelassenen Praxis angestellt sind, sind deutlich zufriedener mit ihrer Weiterbildung als Ärzte, die stationär tätig sind. So geben die in einer Praxis tätigen Ärzte an, dass sie ihre Weiterbildungsziele gut erreichen können. Deutliche Unterschiede in der Qualität der Weiterbildung zeigten sich auch zwischen den Fachrichtungen: Während etwa 82% der Anästhesisten ihrer Weiterbildung ein positives Zeugnis ausstellten, war dies nur bei lediglich 42% der Befragten aus der Inneren Medizin der Fall. Auch die verschiedenen Kammerbezirke zeigten gravierende Unterschiede bei der Zufriedenheit der Ärzte: In Baden-Württemberg müssen etwa 70% der Ärzte auf ein strukturiertes Weiterbildungskonzept und etwa 40% auf Weiterbildungsgespräche verzichten, in Niedersachsen hingegen zeigen sich 69% der Befragten zufrieden.