Eine Umfrage des Ärztenetzwerks coliquio hat danach gefragt, wie Ärztinnen und Ärzte sich fachliche Informationen beschaffen. Befragt nach den drei beliebtesten Informationskanälen zeigt sich ein heterogenes Bild: Die meisten Nennungen entfallen auf Fachzeitschriften (76%), auf Platz 2 liegen Ärztenetzwerke und an dritter Stelle wurde der direkte Austausch mit Fachkolleginnen und -kollegen genannt.
Seit der Covid-19-Pandemie hat sich die Informationsflut auf Ärztinnen und Ärzte deutlich verstärkt. Mehr als zwei Drittel haben derzeit Schwierigkeiten, die steigende Anzahl an E-Mails zu bewältigen. Entsprechend hoch ist der Aufwand, der betrieben werden muss, um sich in der Informationsflut zu orientieren: Die größte Herausforderung bestehe heute darin, relevante Informationen zu filtern (67%). 42 Prozent der Befragten bemängeln zudem, dass die nötige Zeit für die fachliche Weiterbildung fehle. Doch wie viel Zeit verbringen Ärztinnen und Ärzte eigentlich mit der Online-Recherche? Laut der coliquio-Umfrage recherchieren 44 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte täglich bis zu 50 Minuten im Internet. Zehn Prozent verbringen sogar bis zu 70 Minuten pro Tag im Netz, um sich zu beruflichen und medizinischen Themen zu informieren.
Fortbildungen und Kongresse – digital oder vor Ort?
Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass Ärztinnen und Ärzte die Vorteile digitaler Veranstaltungen schätzen gelernt haben. Gleichzeitig freuen sich viele darüber, wieder an Präsenzveranstaltungen teilnehmen zu können. Das spiegelt sich auch in der Frage nach den bevorzugten Formaten wider. So sind hybride Angebote – bei denen man frei entscheiden kann, ob man digital oder vor Ort an der Veranstaltung teilnimmt – besonders beliebt. Auch bei digitalen Fortbildungen handhaben Ärztinnen und Ärzte die Teilnahme flexibel. Der Großteil (62%) zieht es vor, live bei einem Web-Seminar oder einer Online-Fortbildung dabei zu sein. Das könnte auch daran liegen, dass der Erwerb von CME-Punkten oftmals an die virtuelle Live-Teilnahme gekoppelt ist. 38 Prozent der Befragten bevorzugen es hingegen, sich die Aufzeichnung im Nachgang anzusehen.
Quelle: medscape.com