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Wolff H. (Hrsg.)
Die Indikation zur Operation
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- 2009, X, 91 Seiten, Broschur
- ISBN 978-3-922777-92-2
- Autor: Wolff H. (Hrsg.)
Die Teupitzer Gespräche, die seit 1995 stattfinden, sind ein willkommenes Treffen von Chefärzten chirurgischer Einrichtungen aus den Neuen und Alten Bundesländern. Zur Diskussion stehen aktuelle Fragen der Chirurgie, die einer Klärung bedürfen und der Information dienen. Der offene Austausch von Standpunkten, Meinungen und Erfahrungen unterstützt das ärztliche Anliegen nach verbesserter Patientenversorgung und Wertung von chirurgischen Leistungen.
Das Thema „Die Indikation zur Operation“ stellte sich als hochaktuell heraus und erfreute sich einer lebhaften Diskussion. Besonders konträre Ansichten beförderten Referate, die sich mit einer Indikationserweiterung beschäftigten. Als Gründe der unberechtigten Ausweitung an Indikationen wurden vor allem äußere Einflüsse angegeben, die sich aus wirtschaftlichen Zwängen und Vorteilsbeschaffung hinsichtlich der Mindestmengenregelung ergeben. Wenn auch eine Fremdbeeinflussung des ärztlichen Handelns immer wieder versucht wurde, so konnte die Einflussnahme, die aufgrund der Berufsordnung die freie Ausübung des ärztlichen Berufes garantiert, zurückgewiesen und weitgehend verhindert werden. Geben Ärzte nach, so ist eine zunehmende Beeinflussung vorprogrammiert und ihr freier Beruf damit gefährdet. Hier sind prinzipielle Haltungen und eine verantwortungsvolle begründete Indikation erforderlich, die jede Einflussnahme hinsichtlich ärztlicher Maßnahmen ausschließt, das erfordert der Vertrauensbeweis des Patienten an seinen Arzt. Der Trend der Indikationsstellung entwickelt sich hin zu den Bedürfnissen der Marktwirtschaft, ordnet sich den Erfordernissen des Wettbewerbes unter und kommt den Bedürfnissen der „Kunden“ nach: So wird die Indikationsstellung zur beliebigen Handelsware – entgegen der noch gültigen ärztlichen Berufsordnung: „Der ärztliche Beruf ist kein Gewerbe“. Nach der Ärztebefragung von 2006 waren Ärzte zunehmend bereit, der medizinischen Notwendigkeit keinen Vorrang gegenüber wirtschaftlichen Erwägungen einzuräumen. Ein erster Hinweis, dass die Bereitschaft zur Übernahme markwirtschaftlicher Interessen gegenüber moralischen Bedenken wächst.