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Wolff H. (Hrsg.)
Chirurgisches Handeln unter Beachtung der Menschenwürde
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- 2010, VIII, 87 Seiten, Broschur
- ISBN 978-3-922777-98-4
- Autor: Wolff H. (Hrsg.)
Die Teupitzer Gespräche, die seit 1995 stattfinden, sind ein willkommenes Treffen von Chefärzten chirurgischer Einrichtungen aus den Neuen und Alten Bundesländern. Zur Diskussion stehen aktuelle Fragen der Chirurgie, die einer Klärung bedürfen und der Information dienen. Der offene Austausch von Standpunkten, Meinungen und Erfahrungen unterstützt das ärztliche Anliegen nach verbesserter Patientenversorgung und Wertung von chirurgischen Leistungen.
Das Thema Chirurgisches Handeln unter Beachtung der Menschenwürde war u. a. auch eine Referenz an die Sonntagsreden, wo der Begriff Menschenwürde oft ohne Überlegung und konkreten Bezug dargeboten wird. Auch die Herstellung eines konkreten Bezuges zur ärztlichen Handlung bereitet oftmals Schwierigkeiten.
Die moralische Instanz des Arztes kommt besonders am Anfang und Ende – eines Lebens – seiner Patienten zum Tragen, so im ärztlichen Verhalten in der Neonatologie und an den Grenzen des Lebens. Bei einer Reihe von chirurgischen
Erkrankungen konnten Belege zur Beachtung der Würde des Kranken erkannt und konzipiert werden. Zwei Aspekte bedürfen einer besonderen Betonung:
1. Die Menschenwürde ist ohne ethische Normen und Verhaltensweisen nicht denkbar, sie findet ihre Begründung – als oberstes Moralprinzip – in ihrer allgemeinen Verbindlichkeit. Die Kantische Ethik sieht in der Vernunft – eine rein menschliche Eigenschaft – den Grund, moralisch zu urteilen und zu handeln. Die Menschenwürde erhält ihre Bedeutung durch die moralische Sinngebung. Ethik der Würde und Ethik der Verantwortung sollten das ärztliche Handeln bestimmen. Die Norm der Menschenwürde kann ohne ethische Verhaltensweisen nicht erfüllt werden und nur das Gewissen sagt uns, aus ethischen oder moralischen und intuitiven Gründen, bestimmte Handlungen auszuführen oder zu unterlassen.
2. Bei der Interpretation der Menschenwürde verlangt die Anwendung der Norm der Menschenwürde immer wieder eine subjektive Bereitschaft, auch das eigene Verhalten an moralischen Normen der Würde zu messen und entsprechend zu beachten. Ohne Selbstbestimmung wird die Beachtung der Würde nicht gelingen.