BÄK: Einzelpraxen finden immer schwerer eine Nachfolge

In der neuen Folge des Podcast „Sprechende Medizin“ äußerte sich der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. med. Klaus Reinhardt, zur Zukunft der Einzelpraxis. So könne man anhand der Ärztestatistik 2023 erkennen, dass es für Einzelpraxen immer schwieriger wird, einen Nachfolger zu finden und dass diese Form der Praxis somit nicht mehr das Zukunftsmodell sei – trotz ihrer absoluten Berechtigung in der Patientenversorgung. „Einfacher ist es in etwas komplexeren Strukturen, wo mehrere Nichtgleichaltrige gemeinsam tätig sind“, so K. Reinhardt. Dies sei die Zukunft. „Wir können jedenfalls beobachten, dass solche Einrichtungen sich leichter tun, Nachwuchs zu finden.“ Weiter betonte er die Wichtigkeit der niedergelassenen Ärzte: „Nur angestellt geht nicht“, ansonsten müsse man sich beim Staat anstellen lassen und hätte am Ende eine Staatsmedizin. Um auch zukünftig weiterhin wirtschaftlich unabhängige und nicht weisungsgebundene Ärzte zu haben, müsse die Niederlassung beworben und gefördert werden. Zu den von Investoren getragenen Medizinischen Versorgungszentren äußerte sich K. Reinhardt kritisch: „Ich habe nichts dagegen, wenn ein Investor Geld anlegt und sagt, das Gesundheitswesen erscheint uns ein stabiler und krisensicherer Markt. Wir wollen dort investieren“, so K. Reinhardt. Problematisch sei jedoch, wenn die Gewinnerwartung des Investors sich negativ auf das Gesundheitswesen auswirke, beispielsweise indem auf die ärztliche Leistung oder das ärztliche Verhalten in irgendeiner Form Einfluss genommen werde. „Dafür gibt es durchaus Hinweise“, so der BÄK-Präsident.