Darmstadt-Eisenach-Erfurt: Fliegender Wechsel von Werner Kneist und Markus Mille

Prof. Dr. med. Werner Kneist folgte Anfang Juli 2023 als Direktor auf Prof. Dr. med. Dietmar Lorenz an der Chirurgischen Klinik I: Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum Darmstadt. Nach Stationen als Chefarzt in Wiesbaden und Offenbach leitete Lorenz seit 2018 die Darmstädter Klinik – er wurde feierlich verabschiedet. Im Team mit dem Leitenden Oberarzt Dr. med. Florian Graupe, der das „operative Geschäft“ bereits im Griff hatte, wagte Lorenz vor fünf Jahren nochmals den Neuanfang in Darmstadt. Sein Nachfolger Kneist bringt aus Mainz und Eisenach nun seine Expertise in der Robotik nach Darmstadt: Zusammen mit ihm kommt ein nagelneuer DaVinci®-OP-Roboter modernster Ausführung. Roboter-assistierte OP-Techniken werden zunehmend eingesetzt, schaffen gar neue Standards. Nach den Team-Trainings starten schon die ersten Roboter-gestützten Operationen im Darmstädter OP. Zuletzt war Kneist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St.-Georg-Klinikum in Eisenach, wo auch seine Wurzeln liegen und er 1971 geboren wurde. Studiert hat er in Jena, dort wurde er 2000 promoviert. Im Anschluss wechselte er als Assistenzarzt an das Universitätsklinikum Mainz und schloss 2005 ein berufsbegleitendes Studium zum Gesundheitsökonom an der EBS Oestrich-Winkel ab. Habilitiert hat er in Mainz, die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor erfolgte 2011. Die Berufung auf die W2-Professur für „Onkologische kolorektale Chirurgie, Minimalinvasive Chirurgie und Robotik“ erfolgte 2017. Nach zwei Dekaden in Mainz nahm Kneist das Angebot zur Übernahme des chirurgischen Chefarztpostens in Eisenach an – von Oktober 2019 bis Juni 2023 leitete er die Klinik, die er entsprechend der Medizinstrategie des Klinikums von der Regelversorgung zur geforderten breiten Schwerpunktversorgung mit Ausbau in Richtung Maximalversorgung entwickelte. Grundlegende Erstzertifizierung eines Darmkrebszentrums (DKG), Einführung und Ausbau der Robotik, Durchführung hepatopankreatikobiliärer Chirurgie weit über die GBA-Mindestmengen hinaus bis hin zur Implementierung robotischer Ösophagusresektionen, bildeten erfolgreiche Meilensteine in nahezu vier Jahren. Volle Weiterbildungsermächtigungen für Allgemein-, Viszeral- und Spezielle Viszeralchirurgie wurden von der LÄK Thüringen erteilt. Kneist freut sich auf neue Aufgaben in Darmstadt. Das Klinikum ist als Maximalversorger und Akademisches Lehrkrankenhaus mit allen notwendigen Strukturen bestens aufgestellt und er möchte seinen Beitrag dazu leisten: Er habe eine exzellent strukturierte Klinik übernommen und sei von der unmittelbar spürbaren, hohen Motivation des Teams beeindruckt. – Parallel zu den Veränderungen in Darmstadt wurde die Eisenacher Chirurgische Klinik zum 1. Juli 2023 von Dr. med. Dr. med. univ. Markus Mille, FEBS, FACS (40), übernommen, zuletzt leitender Oberarzt bei Albrecht Stier und auch dessen Vertreter an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Helios Klinikum Erfurt. Der in Waidhofen/Ybbs gebürtige Österreicher ist Vater einer Tochter. Unter seiner Führung werden in Eisenach die bisherige Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie im Sinne einer Departmentstruktur zusammengeführt. Nach Abschluss seiner Facharztausbildung bei A. Stier 2015 in Erfurt wurde Mille 2016 Oberarzt – ab 2018 war er leitender Oberarzt. Der doppeltpromovierte Facharzt (MedUni Wien 2008 und Universität Greifswald 2014) für allgemeine und spezielle Viszeralchirurgie etablierte ein überregional herausragendes viszeralchirurgisches Programm im Bereich der robotisch-assistierten Chirurgie. Als Leiter minimalinvasive und robotische Chirurgie, Operateur des Darm-, Magen- und Pankreaszentrums (DKG) sowie stellvertretender Leiter des Referenzzen­trums für chirurgische Endoskopie nach DGAV konnte er zusätzliche Erfahrungen sammeln. Auch als Leiter der „AG Robotik in der Viszeralchirurgie“ des Helios Konzerns konnte er sein Profil schärfen. Als Spezialist für minimalinvasive und robotische Chirurgie mit internationaler Tätigkeit trägt er als weiteren Schwerpunkt die europäische Zusatzqualifikation für „Chirurgische Onkologie“ (FEBS). Bereits während des Studiums und den darauffolgenden Jahren erhielt Mille zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, wie den Nicolai-Guleke-Preis der Thüringischen Gesellschaft für Chirurgie und den Walter-Brendel-Preis der DGAV. Auch erste Erfahrungen in Vorständen chirurgischer Fachgesellschaften konnte er schon sammeln.