Ilse Strempel erhält Bundesverdienstorden für ihr langjähriges Wirken in der Augenheilkunde

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Überreichung des Bundesverdienstordens an Prof. Dr. Ilse Strempel für ihr herausragendes Wirken in der Augenheilkunde. (Foto: Beatrix Achinger, i. A. d. Stadt Marburg)

Prof. Dr. med. Ilse Strempel hat im April 2024 für ihren überdurchschnittlichen Einsatz für ihre Patienten und für die Erforschung neuer Heilmethoden in der Augenheilkunde den Bundesverdienstorden verliehen bekommen. Der Orden wurde ihr von Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister von Marburg, feierlich überreicht. Bereits im Jahr 2012 wurde ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

I. Strempel ist in Paderborn geboren und studierte zunächst einige Semester Psychologie, bis sie zum Fach Humanmedizin nach Marburg wechselte, wo sie 50 Jahre ununterbrochen am Universitätsklinikum Gießen-Marburg tätig war. Ihr Fachgebiet ist die interdisziplinäre Glaukomtherapie. Die Augenärztin ist Gründerin der Deutschen Gesellschaft für Ganzheitlichen Augenheilkunde und setzte sich besonders dafür ein, ganzheitliche Augenheilkunde als Teil des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands zu verankern. Durch ihre wissenschaftlichen Beweise komplementärer Methoden konnte sie erreichen, dass diese in die Schulmedizin eingeführt wurden.

Nach ihrer Emeritierung im Jahr 2012 war sie im Rahmen einer internen Vereinbarung weitere zehn Jahre in der Patientenbetreuung tätigt. „Sie haben diese zehn Jahre besonders als Möglichkeit dafür verstanden, sich dem zu widmen, warum Sie Ärztin geworden sind“, so T. Spies bei der Übergabe des Ordens. „Unsere Medizin hat heute an vielen Stellen das Verständnis eines Umgangs, der eher mechanisch ist und nicht auf den Menschen schaut, sondern auf biologische Defizite.“ In einer Zeit, in der Patienten oftmals als „Galle von Zimmer drei“ bezeichnet würden, habe sie sich intensiv mit den Menschen beschäftigt, die hinter den Erkrankungen stehen. Auch Prof. Dr. Thomas Nauss, der Präsident der Phillips-Universität, würdigte bei seiner Laudatio ihre Empathie und ihren Umgang mit den Patienten. I. Strempel zeigte sich bei ihrer Dankesrede bescheiden: „Alles, was ich tat, war für mich selbstverständlich. Das, was ich für richtig, wichtig und für notwendig halte.“