Li Wenliang erhält posthum die Paracelsus-Medaille 2021

Dem chinesischen Augenarzt Li Wenliang wurde auf dem ausschließlich online stattfindenden Deutschen Ärztetag 2021 posthum die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzte, die Paracelsus-Medaille, verliehen.

Der chinesische Mediziner wurde geehrt, da er trotz massiver Strafandrohung bereits ab Dezember 2019 die Weltöffentlichkeit mutig und unbeirrt vor der Gefährlichkeit des SARS-CoV-2 gewarnt hat. Er starb im Alter von 33 Jahren im Februar 2020, nachdem er sich an einer Patientin mit dem Virus angesteckt hatte. L. Wenliang studierte Humanmedizin an der Universität Wuhan in der Provinz Hubei und nahm im Jahr 2014 seine Tätigkeit als Augenarzt im Zentralkrankenhaus in Wuhan auf. Nachdem die ersten Patienten im Dezember 2019 mit Symptomen des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS) dort behandelt wurden, informierte er innerhalb einer Chatgruppe sofort seine Kollegen über seinen Verdacht auf einen möglicherweise hochansteckenden neuen Erreger. Hierfür erhielt er national und international Anerkennung und wurde sogar – während seiner eigenen stationären Behandlung – von staatlicher Seite rehabilitiert.

Weitere Preisträger 2021 sind:
Prof. Dr. med. Michael von Cranach für seine Verdienste bei der Aufarbeitung der Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus erhielt.

Prof. Dr. med. Christoph Fuchs, der sich als Ministerialdirigent und Leiter der Gesundheitsabteilung im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Umwelt von Rheinland-Pfalz erfolgreich für den Ausbau der Palliativversorgung, die Verankerung der Medizinethik in der Approbationsordnung und einen würdevollen Umgang mit AIDS-Kranken eingesetzt hat.

Prof. Dr. med. Viola Hach-Wunderle, die sich wissenschaftlich und klinisch der Diagnostik und Therapie von Gefäßkrankheiten widmet und dabei insbesondere zu Weiterentwicklungen bei der Erkennung und Behandlung von Venenerkrankungen beigetragen hat.

Die Paracelsus-Medaille wird seit dem Stiftungsjahr alljährlich in der Regel an drei Ärzte des In- und Auslandes verliehen, und zwar je eine für vorbildliche ärztliche Haltung, für hervorragende wissenschaftliche Leistungen und für erfolgreiche berufsständische Arbeit. Die Verleihung erfolgt durch Beschluss des Vorstandes der Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ärztekammern), der auf dem Deutschen Ärztetag zu verkünden ist.