Novartis Pharma: DMÖ-Daten Brolucizumab zeigen gegenüber Aflibercept Nicht-Unterlegenheit und mögliche verbesserte Flüssigkeitsreduktion

Novartis hat die 1-Jahresdaten aus den Phase-III-Studien KESTREL und KITE* bekanntgegeben, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit von 6 mg Brolucizumab beim diabetischen Makulödem (DMÖ) untersucht wird. Beide Studien erreichten ihren primären Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit in Bezug auf die Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) gegenüber dem Ausgangswert für 6 mg Brolucizumab gegenüber 2 mg Aflibercept nach einem Jahr1.In der KESTREL-Studie verbesserten sich die Sehschärfe unter 6 mg Brolucizumab um durchschnittlich 9,2 Buchstaben gegenüber 10,5 Buchstaben unter 2 mg Aflibercept1. In der KITE-Studie erzielten die Patienten im Brolucizumab-Arm eine durchschnittliche Verbesserung um 10,6 Buchstaben gegenüber 9,4 Buchstaben unter Aflibercept1. Diese Daten wurden während der Jahrestagung der „Association for Research in Vision and Ophthalmology“ (ARVO) 2021 vorgestellt.

Hinsichtlich der vordefinierten sekundären Endpunkte wiesen mit Brolucizumab behandelte Augen weniger intraretinale und/oder subretinale Flüssigkeit auf als mit Aflibercept behandelte Augen – in Woche 32 (KESTREL: 69,3 vs. 83,4 % unter Aflibercept; KITE: 68,7 vs. 76,8 % Aflibercept) und in Woche 52 (KESTREL: 60,3 vs. 73,3 % unter Aflibercept; KITE: 54,2 vs. 72,9 % Aflibercept)1.
Zu diesen beiden Messzeitpunkten zeigten Augen aus dem 6 mg Brolucizumab-Arm zudem häufiger eine zentrale Netzhautdicke (CST) unter 280 μm als im Aflibercept-Arm: in Woche 32 (KESTREL: 47,1 vs. 29,4 % unter Aflibercept; KITE: 48,0 vs. 30,6 % Aflibercept) und in Woche 52 (KESTREL: 54,0 vs. 40,1 % unter Aflibercept; KITE: 57,5 vs. 41,4 % Aflibercept)1. Die CST ist einer der wichtige Indikatoren für Flüssigkeit unter der Netzhaut, deren Auftreten ein zentraler Parameter zu Bestimmung der Krankheitsaktivität ist1.

Patienten mit DMÖ haben häufig Probleme, ihre Therapie einzuhalten, da sie oftmals mitten im Leben stehen und mehrere Komorbiditäten im Zusammenhang mit ihrem Diabetes bewältigen müssen. Um das Potenzial von Brolucizumab für eine mögliche Verringerung der Behandlungslast auf Seiten der Patienten zu untersuchen, wurde der Wirkstoff schon in der Upload-Phase in einem sechswöchigen Injektionsintervall verabreicht. Aflibercept wurde gemäß der gültigen Fachinformation in der Upload-Phase dreimal im vierwöchigen Intervall injiziert1,2. Nach der Upload-Phase verblieben mehr als die Hälfte der Patienten unter 6 mg Brolucizumab (55,1 % KESTREL und 50,3 % KITE) bis zum Ende des ersten Jahres auf einem dreimonatigen Injektionsintervall, basierend auf einem Behandlungsansatz, der durch die Beurteilung der Krankheitsaktivität bestimmt wurde1. Sobald eine Krankheitsaktivität erkennbar war, wurden die mit Brolucizumab behandelten Patienten bis zum Ende der Studie auf zweimonatige Intervalle eingestellt1. Alle mit Aflibercept behandelten Patienten wurden nach der Upload-Phase gemäß der Fachinformation auf ein zweimonatiges Intervall umgestellt1.

„Über diese ersten Ergebnisse aus den KESTREL- und KITE-Studien freuen wir uns sehr, denn sie unterstreichen das Potenzial von Brolucizumab, die Behandlungslast der DMÖ-Patienten zu verringern“, verdeutlicht Dr. Ulrika Fröbel, Franchise Head Ophthalmologie, Novartis Deutschland GmbH. „Sehkraftverbesserungen, effektive Flüssigkeitsreduktion und längere Behandlungsintervalle für geeignete DMÖ-Patienten ohne erkennbare Krankheitsaktivität – all dies zeigen die nun vorliegenden Daten.“

Die Phase-III-Studien KESTREL und KITE schließen insgesamt 926 Patienten in 36 Ländern ein. 6 mg Brolucizumab ist die zugelassene Dosis bei neovaskulärer (feuchter) altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD)3. Brolucizumab war in KESTREL und KITE insgesamt gut verträglich1. Die häufigsten okularen und nicht okularen unerwünschten Ereignisse (≥ 5 %) in beiden Studien waren subkonjunktivale Blutungen (Hyposphagma), Nasopharyngitis und Hypertonie4. Die Rate an intraokularen Entzündungen in KESTREL betrug 3,7 % für 6 mg Brolucizumab (einschließlich 0,5 % retinaler Vaskulitis) und 0,5 % für 2 mg Aflibercept1. In der KITE-Studie war die Rate im 6-mg-Brolucizumab- und 2-mg-Aflibercept-Arm äquivalent (1,7 %), wobei keine retinale Vaskulitis beobachtet wurde1. Retinale Gefäßverschlüsse wurden in KESTREL unter 6 mg Brolucizumab (0,5 %) sowie in der KITE-Studie sowohl für Brolucizumab als auch Aflibercept (jeweils 0,6 %) berichtet1. Die meisten dieser Ereignisse waren kontrollierbar und klangen mit oder ohne Behandlung ab1.

Novartis plant, 6 mg Brolucizumab, vorbehaltlich der notwendigen behördlichen Genehmigungen, im Jahr 2022 für DMÖ-Patienten auf den Markt zu bringen und wird die 1-Jahresdaten aus den Studien KESTREL und KITE daher noch im ersten Halbjahr 2021 bei den zuständigen Zulassungsbehörden einreichen. Die Verfügbarkeit der 2-Jahresdaten aus den beiden Studien erwartet Novartis im weiteren Verlauf des Jahres 2021.

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* Kite Pharma, Inc. ist weder ein Sponsor noch steht das Unternehmen in irgendeiner Weise mit der KITE-Studie von Novartis in Zusammenhang.

† Zitiert nach David M. Brown MD FACS, Director of Clinical Research der Retina Consultants of Texas und leitender Prüfarzt der KESTREL-Studie.

Quellen

  1. Brown D, Wolf S, Garweg JG et al. Brolucizumab for the treatment of visual impairment due to diabetic macular edema: 52-week results from the KESTREL & KITE studies. Präsentiert auf: The Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) 2021 Annual Meeting. 1.–7. Mai 2021.
  2. Eylea® [prescribing information] Tarrytown, NY: Regeneron Pharmaceuticals, Inc; 2018.
  3. Beovu® [US prescribing information] East Hanover, NJ. Novartis: 2020.
  4. Data on file. KESTREL and KITE Clinical Study Report. Novartis, 2021.