ZI: Hygienekosten der Vertragsärzte liegen im Durchschnitt bei über 24000 Euro

Nach einer Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) mussten die Vertragsärzte im Jahr 2018 durchschnittlich 24287 Euro für Hygienesachkosten aufwenden. Nicht inbegriffen waren hier die anfallenden Kosten für Dialysen sowie die Fortbildungen des Hygienefachpersonals.

Die Höhe der Hygienekosten zeigt deutliche Unterschiede, abhängig vom Leistungsspektrum der Praxen. So mussten Vertragsärzte mit rein konservativen Praxen durchschnittlich 8140 Euro aufwenden, in invasiv tätigen Praxen fielen 25242 Euro an Hygienekosten an, Praxen mit ambulanten Operationen hatten 53281 Euro zu tragen und die Kosten für Dialysepraxen betrugen 116823 Euro. Die höchsten Kosten fielen für Hygiene- und Verbrauchsmaterialien sowie für Einmalprodukte an. Da bei der Höhe der Kosten erstmalig auch der Zeitaufwand für Hygienetätigkeiten der Mitarbeiter berücksichtigt wurde, bildet die Auswertung zum ersten Mal die Struktur und Höhe des tatsächlichen Hygieneaufwands sowie die finanzielle und zeitliche Zusatzbelastung in Vertragsarztpraxen ab, die mit der Umsetzung der Hygienevorschriften und der Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention verbunden sind.

Seit Einführung der neuen Landeshygieneverordnung im Jahr 2012 stiegen die Hygienekosten und Zeitaufwände der Vertragsärzte erheblich an. Der Einheitliche Bewertungsmaßstab wurde seit dem Jahr 2008 in Punkto Hygienekosten nicht weiterentwickelt.

Für die Analyse wurden Daten von insgesamt 1855 Praxen ausgewertet. Hiervon haben 433 Praxen ambulante Operationen durchgeführt, 1001 Praxen sind rein konservativ und 386 Praxen invasiv tätig. 35 Praxen führen Dialysen durch.