Wie die Berliner Morgenpost in ihrer Ausgabe vom 10. Juli 2018 berichtete, verstarben innerhalb der letzten zehn Jahre allein in Berliner Kliniken 534 Patienten aufgrund einer Infektion mit gefährlichen Krankenhauskeimen wie beispielsweise Methicillin-resistentem Staphylococcus (MRSA) oder Clostridium difficile. Im gleichen Zeitraum wurden insgesamt 3482 Infektionen mit diesen Keimen gemeldet.
Die Überwachung der Maßnahmen der Berliner Krankenhäuser gegen Infektionen findet in unterschiedlicher Art und Weise durch die Gesundheitsämter der einzelnen Bezirke statt. So führen einige Bezirke jährliche infektionshygienische Prüfungen durch, in anderen Bezirken werden die Überprüfungen lediglich „anlassbezogen, in jedem Fall aber alle drei Jahre“ bzw. „in der Regel jährlich“ durchgeführt. Auch wenn sich die Maßnahmen zur Infektionshygiene in den einzelnen Kliniken unterscheiden, so werden – nach Angabe der Gesundheitsämter – zumeist die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut umgesetzt.
Die Zeitung beruft sich in ihrem Beitrag auf eine Antwort der Senatsgesundheitsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Florian Graf, die aktuell noch nicht veröffentlicht ist, der Redaktion jedoch vorliegt. Zurzeit arbeitet die Senatsgesundheitsverwaltung an einem Aktionsplan gegen Krankenhausinfektionen, an dessen Ausarbeitung auch das Robert Koch-Institut sowie die einzelnen Gesundheitsämter und Krankenhäuser beteiligt sind.
Auf seiner Facebook-Seite nimmt F. Graf Bezug auf den Beitrag in der Morgenpost: „Für die Patientenversorgung ist es von elementarer Bedeutung, hier zu einheitlichen Standards zu kommen, die engmaschiger kontrolliert werden“, so der Abgeordnete.
Als Reaktion auf den Beitrag äußerte sich auch der Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft, Marc Schreiner. So habe sich die Situation in den Berliner Krankenhäusern aufgrund intensiver Bemühungen im Hinblick auf Patientensicherheit, Hygiene und Bekämpfung nosokomialer Infektionen in den letzten Jahren deutlich verbessert und es sei kein wesentlicher Anstieg zu beobachten, der bei Berücksichtigung des demographischen Wandels und der damit verbundenen steigenden Morbiditätslasten zu erwarten wäre. Das Ausbleiben des Anstiegs an nosokomialen Infektionen sei daher auf eine Verbesserung der Versorgung zurückzuführen.