Burkhard Dick zum Präsidenten der ESCRS gewählt

Prof. Dr. med. Burkhard Dick, neuer Präsident der ESCRS.

Der Direktor der Universitätsaugenklinik Bochum, Prof. Dr. med. Burkhard Dick, ist Ende April 2024 zum Präsidenten der „European Society of Cataract and Refractive Surgeons“ (ESCRS) gewählt worden. Diese augenärztliche Fachgesellschaft gilt als eine der wichtigsten in der internationalen Ophthalmologie.

Burkhard Dick, der seit 2006 die Universitätsaugenklinik in Bochum leitet, wurde während einer Tagung der ESCRS in Barcelona zum nächsten Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Die ESCRS war ursprünglich ein Zusammenschluss von Augenärzten, die sich auf Operationen der Katarakt und auf die Refraktivchirurgie spezialisierten, heute deckt sie die meisten wichtigen Felder der Augenheilkunde ab. Der letzte ESCRS-Kongress in Wien im September 2023 verzeichnete die weltweit höchste Teilnehmerzahl aller augenärztlichen Kongresse aus diesem Jahr. B. Dick wird die ESCRS in den Jahren 2026 und 2027 als Nachfolger der derzeitigen Präsidentin, der portugiesischen Augenärztin Filomena Ribeiro, leiten. Die ESCRS reicht weit über Europa hinaus und hat heute mehr als 7.000 Mitglieder aus rund 130 Ländern. Mit knapp 600 Mitgliedern ist Deutschland in der Mitgliederstatistik die Nummer Eins. Trotz dieser starken Beteiligung wird B. Dick erst der zweite ESCRS-Präsident aus Deutschland – nach dem in den Jahren 1998 und 1999 amtierenden Prof. Dr. med. Thomas Neuhann aus München sein.

Burkhard Dick hat vor allem aufgrund seiner Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kataraktchirurgie ein hohes internationales Renommee: Die Klinik in Bochum ist unter seiner Leitung zu einem Schwerpunktzentrum der lasergestützten Kataraktoperation geworden. Auch in der Behandlung des Glaukoms hat die Bochumer Klinik auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie eine Vorreiterrolle übernommen.

Burkhard Dick zeigte sich über seine Wahl erfreut und erklärte, die europäische wie globale Zusammenarbeit in der operativen Augenheilkunde zum Nutzen für alle Patienten verstärken zu wollen. "Dazu gehört auch und vor allem die Solidarität mit jenen Partnerländern, die nicht über eine so gute augenärztliche Infrastruktur verfügen wie wir in Mitteleuropa," erklärte B. Dick und verwies auf ein konkretes Projekt. „Die ESCRS stellt einen Hightech-Simulator zur Verfügung, mit dem junge Ärztinnen und Ärzte üben können, ohne dass Fehler einem Patienten schaden. Der momentan in Bochum stehende Simulator wird demnächst nach Serbien gehen; auch Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine haben an ihm lernen können. Dieses vom Krieg heimgesuchte Land unterstützt die ESCRS darüber hinaus auf vielfältige andere Weise." Ein weiteres Gegenwartsproblem, bei dem sich die Gesellschaft engagiert und dem B. Dick verstärkt Aufmerksamkeit widmen wird, ist der Klimawandel: „Als Augenoperateure stehen wir in der Pflicht, nachhaltig zu arbeiten und vor allem den OP-Abfall drastisch zu reduzieren. Hier haben wir bereits Erfolge erzielt, aber es wird noch mehr geschehen müssen."