Für 2022 verzeichnet die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) mit 3.070 Gewebespenden eine so hohe Anzahl wie nie zuvor. Das geht aus einer Pressemeldung vom 1. Januar 2023 hervor. Nach Angaben der unabhängigen und gemeinnützigen Gesellschaft erhielten 7.111 Patienten eine Gewebetransplantat. Die DGFG fördert seit 1997 Gewebespende und -transplantationen und vermittelt diese über eine zentrale Vermittlungsstelle. Auch 2022 war die Kornea mit 83,5 % das am häufigsten gespendete Gewebe. Demgegenüber sank die Anzahl der vermittelten Herzklappen. Zu ähnlichen Ergebnissen kam die 2015 in Rostock gegründete gemeinnützige Gesellschaft für Transplantationsmedizin Mecklenburg-Vorpommern (GTM-V gGmbH). Dank des wachsenden Netzwerkes konnten 2022 nochmals mehr Spenden gewonnen werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom 30. Dezember 2022. Danach wurde bei 1.030 Patienten Gewebe entnommen und 5.975 Gewebepräparate erstellt (2021: 5.434). Auch hier fiel der größte Teil der Gewebeentnahmen auf die Kornea (2.040). Pro Spende wurden im Durchschnitt fünf Gewebe entnommen. Das Durchschnittsalter der Spender betrug 78,3 Jahre, wobei der jüngste Spender 31 Jahre alt war und der älteste 91.
Die Zahl der transplantierten Gewebe liegt deutschlandweit bei mehr als 55.000, gibt die GTM-V mit Bezug auf den Dritten Bericht der Bundesregierung über die Situation der Versorgung der Bevölkerung mit Gewebe und Gewebezubereitungen bekannt. Nach Angaben der DGFG gefährde das im März 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende die Patientenversorgung erheblich. Die darin festgeschriebenen Zugriffsbeschränkungen auf das geplante Register werden den Spendenprozess erheblich behindern und zu einem Einbruch der Spenderzahlen führen, so die DGFG.